KPJ - Tertiale

Der dritte Studienabschnitt umfasst drei Tertiale (und den KPJ-Abschluss). Tertial 1 umfasst ein 16-wöchiges Praktikum aus dem Bereich Chirurgie und perioperative Fächer. Tertial 2 umfasst ein 16-wöchiges Praktikum aus dem Bereich Innere Medizin und Neurologie. Tertial 3 umfasst ebenso ein gesamt 16-wöchiges Praktikum zu je vier Wochen aus den Bereichen Kinder-und Jugendheilkunde, Psychiatrie, einem selbstorganisierten  Wahlpflichtfach und einem Praktikum in einer allgemeinmedizinischen Lehrordination in Österreich. Die Überprüfung der erworbenen Kenntnisse erfolgt in Form von speziellen Prüfungsformaten und Fallberichten, welche von den entsprechenden Lehrenden der Med Uni Graz überprüft werden. Das Logbuch dient dabei als Dokumentationsgrundlage.

1. Tertial

Ziel

Im Rahmen des chirurgischen Tertials sollen vor allem Basischirurgische Fertigkeiten und Fähigkeiten erworben und gefestigt werden. Dabei handelt es sich teilweise um Tätigkeiten, die bereits vor dem Eintritt ins KPJ des Öfteren an Modellen geübt worden sind. Diese sollen von den Studierenden selbstständig und in möglichst großer Eigenverantwortung an Patient*innen ausgeführt werden. Dies soll den Studierenden die Möglichkeit geben, jene Skills, die sie sofort nach ihrer Sponsion als Jungmediziner*innen an Patient*innen durchführen werden müssen, nochmals zu festigen und damit Sicherheit bei diesen Basistätigkeiten zu erreichen. Damit sollen sie optimal auf den bevorstehenden Einstieg in das Berufsleben als Ärztin*Arzt vorbereitet werden.

Chirurgische und perioperative Fächer

Die Studierenden haben in den Fächern Chirurgie, spezielle Chirurgie (Sinnesorgane) und Anästhesie die Wahl zwischen den folgenden Stationen, wobei zumindest 8 Wochen aus dem Block „Chirurgie“ absolviert werden müssen. Die Reihenfolge der Blöcke ist frei wählbar:

Chirurgie (8 Wochen oder 16 Wochen):

  • Chirurgie (Schwerpunkt Allgemeinchirurgie)
  • Orthopädie und Traumatologie
  • Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Urologie

Spezielle Chirurgie/Perioperative Fächer (8 Wochen):

  • Augenheilkunde und Optometrie
  • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
  • Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Neurochirurgie
  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Anästhesie und Intensivmedizin
  • Thoraxchirurgie
  • Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie
  • Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
  • Herzchirurgie
  • Allgemeine und Viszeralchirurgie (inklusive Transplantationschirurgie)

2. Tertial

Ziel

Im Rahmen des 2. Tertials soll auf dem Boden vorhandener Basiskenntnisse über Innere Medizin und Neurologie das Denken und Handeln im biopsychosozialen Modell vertieft werden. Komplexe Patient*innenbilder sollen analysiert werden. Die jeweiligen Differentialdiagnosen, der daraus resultierende Abklärungsgang und die evidenzbasierte Therapie sollen erarbeitet werden. Als Assessment- und Feedback-Instrument dienen die strukturierten Fallberichte, die von den Studierenden bearbeitet werden und zum Steuern des Lernerfolges beitragen. Das Krankheitsverständnis soll sich an der Balance zwischen akuten gesundheitlichen Problemen und deren langfristigen Konsequenzen im „chronic care management“ orientieren. Wichtig wird auch die professionelle Haltung gegenüber Patient*innen verschiedenen Geschlechtes, Herkunft und Religionen sein. Psychosomatische Konstellationen sollen ebenso erkannt werden wie psychiatrische Komorbiditäten, damit eine entsprechende Einbeziehung der Spezialist*innen die Behandlung holistischer zu gestalten hilft und den therapeutischen Erfolg verbessert sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patient*innen steigert. Die Kompetenz in der medizinischen Kommunikation soll weiter gestärkt und das Interesse, den Menschen ganzheitlicher zu erfassen, geweckt bzw. vertieft werden. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, dass die Studierenden in ihrem Berufsleben das biopsychosoziale Modell auch umzusetzen.

Innere Medizin und Neurologie

Die Studierenden haben in den Blöcken „Innere Medizin“ und „Innere Medizin-Neurologie“ die Wahl zwischen den folgenden Stationen, wobei zumindest 8 Wochen aus dem Block „Innere Medizin“ absolviert werden müssen. Die Reihenfolge der Blöcke ist frei wählbar:
Innere Medizin (8 Wochen oder 16 Wochen):

  • Innere Medizin (jede innere Abteilung mit allgemein internistischen Patient*innen)

Innere Medizin /Neurologie (8 Wochen):Absolvierbar in Abteilungen

  • Innere Medizin (alle Subdisziplinen, nur in inneren Abteilungen mit Akutaufnahmen)
  • Neurologie (alle Subdisziplinen, nur in neurologischen Abteilungen mit Akutaufnahmen)

3. Tertial

Ziel

Tertial 3 umfasst ebenso ein gesamt 16-wöchiges Praktikum zu je vier Wochen aus den Bereichen Kinder-und Jugendheilkunde, Psychiatrie, einem selbstorganisierten Wahlpflichtfach und einem Praktikum in einer allgemeinmedizinischen Lehrordination in Österreich.

Kinder- und Jugendheilkunde

Ziel

Im Rahmen des 3. Tertials des KPJ sind vier Wochen für den Erwerb und die Festigung von Fertigkeiten und Fähigkeiten in der Kinder- und Jugendheilkunde vorgesehen. Unter Anleitung sollen die Studierenden als Teammitglieder die ärztlichen Tätigkeiten, die zum Teil bereits vor dem Eintritt ins KPJ an Simulatoren und Simulationsobjekten geübt worden sind, erlernen und selbstständig und in möglichst großer Eigenverantwortung an Kindern ausführen. Dies soll den Studierenden die Möglichkeit geben, jene Tätigkeiten, die sie sofort nach ihrem Studienabschluss an Patient*innen durchführen werden müssen, zu festigen und damit Sicherheit in diesen Tätigkeiten zu erreichen. Damit sollen sie optimal auf den bevorstehenden Einstieg in das Berufsleben als Arzt*Ärztin vorbereitet werden.

Absolvierung
  • Abteilungen der Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie 
  • Dauer 4 Wochen

Psychiatrie

Ziel 

Im Rahmen des Psychiatrie Blocks im 3. Tertial soll auf Grundlage vorhandener Basiskenntnisse über das biopsychosoziale Modell das Verständnis für psychische Erkrankungen erhöht und die Bereitschaft, psychiatrisch diagnostisch und therapeutisch tätig zu werden, geweckt werden.

Kenntnisse der typischen psychiatrischen Komorbiditäten bei Patient*innen mit organischen Krankheiten tragen dazu bei, die Behandlung holistischer zu gestalten, den therapeutischen Erfolg zu verbessern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patient*innen zu steigern.

Die Kompetenz in der medizinischen Kommunikation soll weiter gestärkt und das Interesse, den Menschen ganzheitlicher zu erfassen, geweckt bzw. vertieft werden. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, dass die Studierenden eventuelle Berührungsängste abbauen und ihre so erworbenen Kompetenzen im späteren Berufsleben umsetzen können.

Absolvierung
  • Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
  • Psychosomatische Medizin
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Dauer 4 Wochen

Wahlpflichtfach

Ziel

Im Rahmen des Wahlpflichtfaches sind 4 Wochen für den Erwerb und die Festigung von Fertigkeiten und Fähigkeiten im gewählten Fachbereich vorgesehen. Unter Anleitung sollen die Studierenden als Teammitglieder die ärztlichen Tätigkeiten, die zum Teil bereits vor dem Eintritt ins KPJ an Simulatoren und Simulationsobjekten geübt worden sind, erlernen und selbstständig und in möglichst großer Eigenverantwortung an Patient*innen ausführen. Dies soll den Studierenden die Möglichkeit geben, jene Tätigkeiten, die sie sofort nach ihrem Studienabschluss an Patient*innen durchführen werden müssen, zu festigen und damit Sicherheit in diesen Tätigkeiten zu erreichen. Damit sollen sie optimal auf den bevorstehenden Einstieg in das Berufsleben als Arzt*Ärztin vorbereitet werden

Absolvierung
  • In allen klinischen Abteilungen und Instituten, die Fachärzte*Fachärztinnen ausbilden
  • In einer universitären Lehrordination für Allgemeinmedizin (Voraussetzung: positive Absolvierung des Pflichtfaches Allgemeinmedizin)
  • Dauer 4 Wochen

Allgemeinmedizin

Ziel

Die Studierenden sollen gemäß den wesentlichen Aufgaben einer ärztlichen Grundversorgung die im Grundstudium und in den Praktika der klinischen Spezialfächer erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten den Bedürfnissen lokaler Bevölkerungsgruppen und Individuen angepasst und fächerübergreifend verknüpft zur Anwendung bringen, sowie die Gesundheitsversorgung einer definierten Gemeinde / Bevölkerungsgruppe in deren Lebensumfeld sicherstellen.

Die Studierenden werden mit den Anforderungen der angewandten (praktischen) Medizin im Lebensumfeld lokaler Bevölkerungsgruppen und Individuen konfrontiert. Der generalistische Ansatz und die damit verbundenen besonderen Problemstellungen und Lösungsstrategien werden „an der Front“ anhand von Beispielen verständlich gemacht.

Absolvierung
  • An allen zertifizierten Lehrordinationen der Med Uni Graz
  • Dauer 4 Wochen 

Nach erfolgreicher Anmeldung via MEDonline durch die Studierenden bei den entsprechenden Lehrordinationen sind diese dazu aufgefordert sofort Kontakt mit ihrer Lehrordination aufzunehmen.

Projekt LandarztZUKUNFT

Es gibt auch die Möglichkeit das Allgemeinmedizin-Praktikum im Rahmen des Projekts LandarztZUKUNFT zu absolvieren und hierfür ein Praktikumsentgelt in Höhe von € 650,- zu erhalten.