Orthopaedie und Traumatologie

Unser Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung von revolutionären Materialien für Implantate, die die Heilung gebrochener Kinderknochen unterstützen und danach vom Körper abgebaut werden.

Leiterin der Forschungseinheit

Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in
Annelie-Martina Weinberg  
T: +43 316 385 78040

Forschungseinheit Biomaterialien

Implantate, die sich im Körper auflösen

Krankenhausaufenthalte von Kindern sollten möglichst kurz gehalten und Operationen nach Möglichkeit vermieden werden. Denn für junge Patient*innen sind medizinische Eingriffe oftmals traumatisierend, weil sie psychisch nicht so leicht verarbeitet werden können. Um die Anzahl der operativen Eingriffe zu reduzieren wird an der Entwicklung neuartiger Implantate, die sich im Körper auflösen, geforscht. Implantate sind bei schwierigen kindlichen Frakturen notwendig, denn ohne Stabilisierung könnten die Knochen falsch zusammenwachsen. Normalerweise müssen die eingebrachten Implantate nach rund einem Jahr im Rahmen einer neuerlichen Operation entfernt werden. Mit resorbierbaren Materialien ließe sich ein zweiter Eingriff vermeiden.

Forschungseinheit Biomaterialien

Kinder-Frakturen heilen anders als die von Erwachsenen

Das neue Implantat hätte den Vorteil, viel elastischer zu sein als die bisher eingesetzten Stahl- oder Titan-Werkstoffe und würde den Heilungsprozess der Knochen fördern. Denn kindliche Frakturen benötigen im Vergleich zu jenen von Erwachsenen eine flexiblere Unterstützung. Es ist Teil des Projektes, diese therapeutischen Unterschiede, über die man bislang zu wenig weiß, genauer zu erforschen. Erstes Ziel ist die Entwicklung eines resorbierbaren Werkstoffs. Zwar existieren bereits Implantate auf Milch- oder Zuckermolekülbasis. Diese führen aber zu einer Übersäuerung der Zelle und rufen chronische Entzündungen hervor. Das Forschungsteam arbeitet daher an der Entwicklung einer anderen Grundstoffkombination auf Basis von Hydroxybuttersäure – ein Rohstoff, der vom menschlichen Körper aufgenommen werden kann und von Bakterien produziert wird.