16. Grazer Impftag: Herausforderungen und neue Entwicklungen
Zum mittlerweile 16. Mal wird heuer zum Grazer Impftag geladen. Am 15. November stehen im Grazer Hotel Novapark das Impfen und die neuesten Entwicklungen rund um verschiedene Impfstoffe im Mittelpunkt. Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr auf Maßnahmen und Plänen zur Erhöhung der Durchimpfungsrate. In Zeiten von Fake News und Falschinformationen, welche die Bevölkerung verunsichern können, sind evidenzbasierte Grundlagen und Inhalte wichtiger denn je.
Neue Impfprogramme
Ein wichtiger Aspekt in jedem Herbst ist die Erkältungssaison. Wie jedes Jahr stehen in dieser Zeit vor allem Atemwegsinfektionen wie grippale Infekte, Influenza und COVID-19 im Fokus der Impfkampagnen. Neu dazukommen ab November 2025 Impfprogramme für Menschen über 60 und Risikogruppen gegen Pneumokokken (Erreger von Lungenentzündungen) und Herpes zoster (Windpocken bzw. Gürtelrose). Expert*innen aus allen Ebenen des Gesundheitssystems referieren in ihren Vorträgen über aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung der Impfprogramme.
RSV – unterschätzte Gefahr
Auch heuer spielt im Rahmen des Grazer Impftages der Überblick über aktuelle Entwicklungen und Innovationen im Bereich der Immunisierung eine zentrale Rolle. Erfreuliche Nachrichten gibt es bezüglich der deutlich reduzierten Pertussis-Infektionen (Keuchhusten). Allerdings hat die Zahl an Pneumokokken-Infektionen zugenommen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird dieses Jahr die neue Pneumokokken-Impfung für Erwachsene im Rahmen des Impftages präsentiert.
Eine weitere Erkrankung, die durch eine Impfung verhindert werden kann und aktuell an Relevanz gewinnt, ist die RSV-Infektion (respiratorisches Synzytial-Virus). Vor allem für Kinder und immunsupprimierte beziehungsweise immungeschwächte Personen kann eine RSV-Infektion durchaus gefährliche Folgen haben.
Ausblick auf Frühling und Sommer
Doch auch nach der Erkältungssaison bleiben Impfungen eine wichtige Präventionsmaßnahme für verschiedene Erkrankungen. In Österreich von besonderer Bedeutung ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese von Zecken übertragene Infektion ist hierzulande gut bekannt und die Durchimpfungsrate ist allgemein hoch. Trotzdem gibt es immer wieder Kinder, die nach einem Zeckenbiss schwer erkranken. Da es keine ursächliche Therapie gegen die Erkrankung gibt, ist die Impfung der beste Schutz vor schwerwiegenden Folgen. An der Med Uni Graz wird in diesem Bereich aktuell geforscht. Werner Zenz von der Klinischen Abteilung für allgemeine Pädiatrie der Med Uni Graz und sein Team untersuchen in einem europaweiten Projekt, ob es eine genetische Prädisposition für schwere Verläufe gibt.
16. Grazer Impftag – Nicht nur ein Stich … Von der Empfehlung zur Umsetzung