Anatomie an der Med Uni Graz/Foto: Paul Ott fotografiert

Anatomie ist Universitätsgebäude des Jahres

Archello Award 2023 für das herausragende Projekt, das den historischen Bestand mit einem anspruchsvollen Neubau verbindet. Es sind die architektonischen Details, die Reise in die Vergangenheit des denkmalgeschützten Altbaus von 1912 und der respektvoll und zugleich offen gestaltete Neubau mit besonderer Herausforderung an die Haustechnik, die dieses Gebäude so besonders machen. Nun wurde die Anatomie der Med Uni Graz mit dem Architekturpreis "Archello Award 2023" als "Universitätsgebäude des Jahres" ausgezeichnet.

Die Gewinnerprojekte wurden aus 1.000 Einreichungen aus 66 Ländern ausgewählt. In jeder der 27 Kategorien – vom Bürogebäude über das Hotel bis hin zum öffentlichen Gebäude des Jahres – wurde ein Projekt von der Jury und eines vom Publikum gewählt. Die Archello Awards 2023, eine Auszeichnung für Designprodukte und weltweite Architekturprojekte, wurden Anfang Dezember bekannt gegeben.


Einzigartige Verbindung von moderner Architektur und historischer Substanz

Das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Pathologie aus dem Jahr 1912 wurde von der BIG für den Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie der Medizinischen Universität Graz saniert. Im Bestand wurden ein großzügiges Foyer mit zweigeschossigem Eingangsbereich, Labors, Büros und eine Bibliothek geschaffen. Der Neubau mit einer Nettoraumfläche von 5.100 m2 beherbergt zwei Präpariersäle mit insgesamt 78 Präpariertischen und zählt damit zu den größten Einrichtungen in Europa. Im Einklang mit dem historischen Bestand ist die Formensprache des Neubaus zurückhaltend, funktional und zeitlos. Der historische Bestand und der moderne Erweiterungsbau sind unterirdisch durch einen Hörsaal für 500 Studierende verbunden, der durch seine verglaste Rückseite und ein kreisrundes Oberlicht den Raum mit viel Tageslicht versorgt. Darüber entstand ein begrünter Platz, der Alt- und Neubau fußläufig verbindet. Im Altbau befindet sich mit dem historischen Hörsaal von 1911 ein einzigartiges Juwel, das als eines der wenigen aus dieser Zeit erhalten geblieben ist.


Denkmalschutz ist Klimaschutz

Nicht nur die kompakte Bauweise und die Wärmerückgewinnung aus den Laboren tragen zum Klimaschutz bei, sondern vor allem auch die behutsame und aufwendige Sanierung des Altbestandes in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt.

Herzlichen Dank an die BIG und das Architekturbüro Franz&Sue für die Realisierung dieses herausragenden Projektes.

Textnachweis: www.big.at vom 15.12.2023

Fotos: Paul Ott fotografiert