Sieg für das Wettkampfteam der Med Uni Graz und der KAGes - Foto: Rasmus Bjeren

Bestes Notfallteam Europas kommt aus der Steiermark

Österreich darf sich erneut Europameister nennen: Nach dem Song Contest nun auch in der Notfallmedizin. Ein junges vierköpfiges Team der Medizinischen Universität Graz und der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) gewann am 3. Juni 2025 den European EMS Championship in Stockholm – einen der härtesten Wettbewerbe für präklinische Notfallteams weltweit.


Das Wettkampfteam – bestehend aus Bernhard Kowalski (KAGes), Anastasia Grumeth (KAGes), Jakob Laumer (Med Uni Graz) und Jacob Rockstroh (Med Uni Graz) – überzeugte durch medizinische Exzellenz, ruhiges Auftreten und herausragende Teamleistung unter Hochdruck. Bereits in der Vorrunde galt es, zwei hochkomplexe Szenarien unter enormem Zeitdruck zu meistern: die Reanimation eines 19-jährigen Patienten mit schwerer Vergiftung sowie die Versorgung zweier Schwerverletzter, begleitet von emotional fordernden Angehörigen.


Für das große Finale qualifizierten sich neben dem Grazer Team auch je ein Team aus den Niederlanden und aus Dänemark. Hier kollidierte ein Passagierschiff infolge eines Maschinenraumbrandes mit einem Pier – zahlreiche Verletzte, Chaos, Panik. Auf einer Bühne vor hunderten Zuseher*innen, unter Echtzeitbedingungen und dem prüfenden Blick einer sechsköpfigen internationalen Jury mussten die Finalist*innen Prioritäten setzen, professionell handeln – und vor allem als Einheit funktionieren.


Bernhard Kowalski, Teamleiter und bereits 2022 mit dem Rotkreuzteam Graz Stadt Europameister, nennt das Erfolgsrezept: „Wir trainieren regelmäßig unter möglichst realitätsnahen Bedingungen. Im Einsatz muss jeder Handgriff sitzen und nahtlos ins Teamgefüge passen. Unser Erfolg basierte auf gut eingespielter Teamarbeit, klarer Kommunikation und konsequentem Training.“


Die European EMS Championship zählt zu den renommiertesten Formaten für präklinische Notfallmedizin in Europa. Sie verbindet medizinisches Wissen mit realitätsnaher Einsatzsimulation – und macht sichtbar, wie viel Können, Teamgeist und mentale Stärke hinter der Arbeit von Notfallkräften steckt. Die teilnehmenden Teams bestehen aus Ärztinnen, Sanitäterinnen und Pflegepersonen – ein multiprofessionelles Rückgrat moderner Rettungssysteme. Der Sieg des bereits mehrfach ausgezeichneten Teams ist auch ein Beweis dafür, welches Potenzial in gezielt ausgebildeten Fachkräften steckt, wenn Training und Teamarbeit auf höchstem Niveau stattfinden.


Die feierliche Siegerehrung fand an zwei symbolträchtigen Orten statt: zuerst bei einem festlichen Gala-Dinner in der berühmten Blauen Halle des Stockholmer Rathauses – dem traditionellen Schauplatz des Nobelbanketts – und anschließend auf der Hauptbühne des EMS-Kongresses, vor einem internationalen Fachpublikum.

Rektorin Andrea Kurz sowie die KAGes Vorstände Gerhard Stark und Ulf Drabek sind äußerst stolz auf ihr Team und gratulieren gemeinsam mit Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl herzlich zu diesem außergewöhnlichen Erfolg.

Textnachweis: KAGes