Der Clemens von Pirquet-Preis wird jenem Mitglied der österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde zuerkannt, dessen federführenden Publikationen aus den letzten drei Jahren in Summe die meisten Zitierungen erhalten haben. Im Ausschreibungsjahr 2023 betrifft es Arbeiten, die 2019, 2020 und 2021 erschienen sind und es gelten die Zitierungen aus dem Zeitraum 01.01.2020 - 31.12.2022. Als Referenz für die Zitierungen gilt die Datenbank „Web of Science“.
Über 300 Zitierungen in drei Jahren
Im Fall von Markus Seidel waren dies in sieben Publikationen über 320 Zitierungen. Zwei der Arbeiten stachen dabei besonders hervor. Eine der beiden beschreibt die Auswertung von klinischen diagnostischen Kriterien für Immundefekte, wie sie im Patientenregister der Europäischen Gesellschaft für Immundefekte (ESID) angewendet werden. Die andere Arbeit beschäftigte sich mit dem LRBA Defekt, einer sehr seltenen angeborenen Störung des Immunsystems. Hier wurde im Rahmen einer internationalen Studie der Verlauf der Krankheit sowie die Behandlungserfolge bei 76 Patient*innen mit einem neuen, selbst entwickelten Score beurteilt.
Markus Seidel forscht, neben seiner klinischen Tätigkeit an der Kinderhämato-Onkologie, auf dem Gebiet der Immundefekte und Tumorprädisposition. Weiters leitet er zwei Forschungeinheiten mit Unterstützung der Steirischen Kinderkrebshilfe - eine für "Pädiatrische Hämatologie und Immunologie" und die Forschungseinheit "Steirische Kinderkrebsforschung“, welche sich mit Krebserkrankungen und Störungen des Blutes und Immunsystems bei Kindern beschäftigt. Aktuell leitet Markus Seidel noch dazu eine nationale Studie zu schweren Immunzytopenien des Kindesalters und die internationale Registerstudie der ESID. Auch eine Forschungsgruppe mit diesen Themenschwerpunkten wird gemeinsam mit dem Otto Loewi Forschungszentrum derzeit unter seiner Leitung aufgebaut.
Wir gratulieren herzlich und sind sehr froh, solch herausragenden Mediziner*innen und Wissenschafter*innen an der Med Uni Graz zu haben.
Bildnachweis: Tobias Zimmermann, v. l. n. r.: Thomas Lion (Leiter der AG für Wissenschaft und Forschung der ÖGKJ), Markus Seidel, Daniela Karall (Präsidentin der ÖGKJ)
