Vor Kurzem hat der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) Frauen nach Wien geladen, um die Leistungen von Spitzenforscherinnen zu ehren. 60 Wissenschafterinnen aus ganz Österreich nahmen ihre Förderauszeichnungen für die Karriereprogramme „ESPRIT” und „Elise Richter” entgegen. Unter ihnen war auch ein Forscherinnenteam der Med Uni Graz. Bei der Verleihung waren neben der Frauen- und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner auch der FWF-Präsident Christof Gattringer und die Vizepräsidentin Ursula Jakubek anwesend.
Die Programme „ESPRIT“ und „Elise Richter“ unterstützen gezielt Forscherinnen in der Postdoc- und Senior-Postdoc-Phase und ermöglichen so die Umsetzung herausragender wissenschaftlicher Projekte.
Das Projekt „E-Haut zur Unterstützung der oralen Zellproliferation“, welches am 1. Juni 2025 offiziell gestartet ist, konnte die Projektförderung erfolgreich einwerben.
Ziel dieses Projekts unter der Leitung von Fabiola Vaca de Marcher am Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie ist die Entwicklung einer elektronischen Haut der nächsten Generation. Diese soll durch kontrollierte elektrische und mechanische Stimulation die Regeneration von oralem Gewebe anregen. Dies ist ein neuartiger und unerforschter Ansatz auf dem Gebiet des regenerativen Bioengineerings in der Zahnmedizin.
Die elektronische Haut ist so konstruiert, dass sie gezielte elektrische und mechanische Reize abgibt, um biologische Wege zu aktivieren, die mit der Zellproliferation und der Neovaskularisierung verbunden sind – zwei Schlüsselprozesse der Geweberegeneration. Durch ihre Doppelfunktion als struktureller Träger und aktive Stimulationsplattform stellt sie ein neues Paradigma für die Entwicklung von Biomaterialien dar.
Langfristig soll diese Technologie wesentlich zum Fortschritt der Implantologie beitragen, indem sie wirksamere, vielseitigere und funktionell regenerative Lösungen für die Reparatur von oralem Gewebe bietet.
Die Med Uni Graz gratuliert herzlich und wünscht dem Projekt viel Erfolg!