Teresa Gerhalter, Forscherin an der Universitätsklinik für Neurologie an der Med Uni Graz, konnte mit ihrer Studie zur quantitativen MRT-Bildgebung als Verlaufsmarker für die Muskelerkrankung FSHD den renommierten Ulrich-Brodeßer-FSHD-Preis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) gewinnen.
Ausgezeichnete Forschungsarbeit
Die fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD) ist eine der häufigsten erblichen Muskelerkrankungen im Erwachsenenalter. Sie führt zu Muskelabbau und fortschreitender Muskelschwäche und zeigt einen sehr unterschiedlichen Verlauf, was die Entwicklung und Überwachung von Therapien erschwert.
Bisher wird in Studien neben klinischen Tests auch die Magnetresonanztomographie (MRT) genutzt, um Fettinfiltration in der Muskulatur zu messen. Diese tritt jedoch erst in einem späteren und irreversiblen Stadium der Erkrankung auf. Daher besteht ein großer Bedarf an Methoden, die frühzeitig Veränderungen im Muskel erkennen können.
In ihrer Studie untersucht Teresa Gerhalter fortschrittliche MRT-Techniken, wie zum Beispiel Natrium- und Phosphor-MRT, um frühe Stoffwechselveränderungen im Muskel sichtbar zu machen. Das Ziel besteht darin, diese Bildgebungsverfahren mit klinischen Daten zu kombinieren, um neue Marker für den Krankheitsverlauf zu finden.
Diese Marker könnten dabei helfen, die Krankheit früher zu erkennen und Therapien besser zu überwachen, wodurch sich die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene deutlich verbessern würden.
Neuromuskuläre Forschung an der Med Uni Graz
Die neuromuskuläre Forschung war lange Zeit ein Nischengebiet, rückt aber dank neuer Technologien wie der Gensequenzierung und -therapie in den letzten Jahren stärker ins Rampenlicht. Darüber hinaus ermöglichen Innovationen bei bildgebenden Verfahren neue und verbesserte Ansätze, um Veränderungen im Muskelgewebe darzustellen. Diese Entwicklungen ermöglichen verbesserte Diagnostik, Prognostik und Überwachung von Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen.
Teresa Gerhalter baut an der Med Uni Graz aktuell eine Forschungsgruppe für neuromuskuläre Bildgebung auf. Dabei bringt sie ihre internationale Expertise aus früheren Stationen sowie ihre starken Netzwerke in der neuromuskulären Forschung ein. Ihr Ziel ist es, die Med Uni Graz als anerkanntes Zentrum für innovative Bildgebung bei neuromuskulären Erkrankungen zu positionieren und durch enge Kooperationen in internationalen Forschungsnetzwerken die Weiterentwicklung der Diagnostik und Therapie entscheidend voranzutreiben.
Die Med Uni Graz gratuliert herzlich zu diesem Erfolg!