Staatspreis Architektur - Foto: BMAW/Silveri

Staatspreis Architektur: Sonderpreis für das Projekt "MED CAMPUS Graz"

Der Staatspreis Architektur ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Bekenntnis der Bundesregierung zu Architektur und Baukultur mit Weitblick und künstlerischem Anspruch. Der vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft ausgelobte Staatspreis Architektur 2023 wird in den Kategorien Dienstleistung, Produktion und Han­del sowie Verwaltung und Forschung vergeben. Der heurige Sonderpreis in der Kategorie Verwaltung/Forschung ging an das Projekt "MED CAMPUS Graz" des Architekturbüros Riegler Riewe.

Der Campus der Med Uni Graz, Projekttitel "MED CAMPUS Graz", von Riegler Riewe Architekten ist ein weitläufiges und zugleich kompaktes und dich­tes Ensemble von Bildungsbauten im Osten von Graz. Nach neunjähriger Bauzeit bilden diese Gebäude den gelungenen Abschluss der umfangreichen räumlichen Neustrukturierung der Medizinischen Universität Graz. Die städtebauliche Setzung der einzelnen Baukörper zeichnet sich durch Konsequenz und Stringenz aus, ein offener und klar gestalteter Außenraum bettet das En­semble gekonnt in das periphere stadträumliche Um­feld ein. Parallel nach Nordosten ausgerichtete Baukör­per fassen vielfältige Zwischenräume und schaffen eine natürliche (Selbst-)Verschattung der Südost-Fassaden.


Innovatives Bauprojekt "MED CAMPUS Graz"

Die offene und geradlinige Gestaltung setzt sich im In­neren der Gebäude fort. Die Planung geht trotz seiner kompromisslosen Umsetzung auf die Bedürfnisse von Studierenden, Lehrenden und Besucher*innen ein und vereint öffentliche und nicht öffentliche Nutzungen - Arbeits-, Lehr- und Freizeiträume - in einem spannungsvollen Austausch. Es entstehen zeit­gemäße Lernräume der Interaktion und Kommunikation, aber auch der Kontemplation. Das umfangreiche Raum­programm und die daraus resultierenden Volumen wa­ren eine große Herausforderung in der Planungs- und Realisierungsphase, die von Riegler Riewe Architek­ten mit Bravour gelöst wurde.

Die innovative Kombination moderner und klassischer Methoden zur Regulierung bzw. Steue­rung des Raumklimas wurde von der Jury besonders hervorgehoben. Neben Systemen wie Geother­mie, Photovoltaik und Fassadensteuerung wurden auch Lowtech-Möglichkeiten wie die Ausrichtung der Bau­körper parallel zur vorhandenen Windschneise genutzt.

„Architektur ist eine sehr innovative Branche, die für den Wirtschaftsstandort Österreich von größter Bedeutung ist. Gleichzeitig ist sie ein äußerst attraktiver Arbeitgeber für höchst qualifizierte Arbeitskräfte. Die Architektur als Branche repräsentiert damit eine wichtige Unternehmensgruppe, die hervorragende wirtschaftliche Leistungen erbringt und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern den Raum bietet, ihre Kreativität und Talente entfalten zu können.“, erklärte Roland Weinert, Sektionschef im BMAW, anlässlich der Verleihung der Staatspreise Architektur. Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft will mit diesem Staatspreis mit Nachdruck das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung von Baukultur erhöhen und die marktrelevante, erfolgreiche Umsetzung österreichischer Architektur auszeichnen.


Die weiteren Preisträger*innen

In der Kategorie „Produktion/Handel“ ging der Staatspreis an das Bauprojekt „IKEA Wien Westbahnhof“, welches vom Architekturbüro querkraft architekten zt gmbh geplant wurde.In der Kategorie "Dienstleistung" erhielt das Projekt Mozarteum Foyers den Staatspreis, geplant durch Architektin Maria Flöckner und Architekt Hermann Schnöll.Das Projekt „Future Art Lab der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien“ wurde in der Kategorie "Verwaltung/Forschung“ mit einem Staatspreis ausgezeichnet. Die architektonische Planung erfolgte durch die Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH.

Die Med Uni Graz freut sich sehr über diese hohe Auszeichnung und gratuliert allen Preisträger*innen recht herzlich.