Symposium

Symposium: Humanmilch Oligosaccharide in der Schwangerschaft

Symposium "Human Milk Oligosaccharides in Pregnancy – Back to the Future" informierte rund um die Muttermilchforschung an der Med Uni Graz. 

Muttermilch enthält neben zahlreichen anderen wertvollen Bestandteilen spezielle Mehrfachzucker, die viele positive Wirkungen auf das gestillte Kind haben. An der Med Uni Graz wird die Rolle dieser sogenannten Humanmilch Oligosaccharide (HMO) bereits in der Schwangerschaft untersucht. HMO werden schon im ersten Trimester der Schwangerschaft gebildet und sind im mütterlichen Blut sowie im Nabelschnurblut nachweisbar. Die neueste Forschungsarbeit zeigt, dass HMO auch im Fruchtwasser früh in der Schwangerschaft vorhanden sind, was auf einen intensiven Kontakt des Ungeborenen (und damit lange vor der Geburt) mit HMO hindeutet. Welche Rolle diese ‚pränatalen’ HMO auf die mütterliche und kindliche Gesundheit sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt längerfristig haben, ist Gegenstand der aktuellen Forschung.

Im Rahmen des von Evelyn Jantscher-Krenn organisierten Symposiums, das dieses Jahr bereits zum dritten Mal an der Med Uni Graz stattfand, wurden aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert. Das Ziel dieser interdisziplinären Veranstaltung war, die Sichtbarkeit der "traditionellen" HMO-Forschung zu erhöhen und durch den Fokus auf HMO als bioaktive Wirkstoffe im neuen Kontext der Schwangerschaft vorzustellen. Dazu betrachtete das diesjährige Programm HMO aus dem Blickwinkel der Themenbereiche peripartales Mikrobiom, Immunologie und Metabolismus in der Schwangerschaft sowie Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen. Das Knowhow führender Expert*innen unterschiedlicher Fachgebiete wie Gynäkologie und Geburtshilfe, Kinderheilkunde, Mikrobiologie, Biochemie, Endokrinologie und Immunologie ermöglichte eine vielseitige Diskussion und Ausblick auf die zukünftige Forschung.

Herbert Fluhr, Leiter der Abteilung für Geburtshilfe der Med Uni Graz, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer*innen. Clemens Kunz hielt eine vielbeachtete Keynote Lecture über HMO und deren potentielle Gesundheitsvorteile sowie die einzigartigen Möglichkeiten und Herausforderungen für die medizinische Forschung. Sieben Expert*innen der Med Uni Graz sowie sieben renommierte Wissenschafter*innen aus den USA, Finnland, den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien komplettierten mit hochkarätigen Vorträgen ein vielseitiges und interessantes Programm.

Die Nachfrage und das Interesse für die Thematik ist groß, so nutzten über 60 Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich über diesen Forschungsbereich zu informieren, eigene Forschung als Poster zu präsentieren und mitzudiskutieren. Besonders Nachwuchsforscher*innen, darunter PhD Studierende und Medizinstudierende nahmen aktiv an der Diskussion teil, was zum großen Erfolg des Symposiums maßgeblich beitrug.