Prostatakrebs - krakenimages.com/adobe.stock.com

Wann "Mann" mit der Vorsorge beginnen sollte

Der Urologe Sascha Ahyai von der Med Uni Graz beantwortet im Gespräch mit der Kleinen Zeitung die wichtigsten Fragen


Welche sind die häufigsten Krebserkrankungen beim Mann?

Sascha Ahyai: Wir haben einerseits das Prostatakarzinom. Das ist die häufigste bösartige Erkrankung beim älteren Mann. Diese Krebsart kann schon in jüngeren Jahren, also ab 45, auftreten, aber der Altersgipfel bei den Erkrankungen liegt um die 70 Jahre. Bei jüngeren Männern steht eher der Hodenkrebs an erster Stelle. Da sprechen wir von Männern im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Tatsächlich kann Hodenkrebs aber auch bereits im Alter von 16 oder 18 Jahren auftreten.


Wie wichtig ist die Früherkennung bei Hoden- und Prostatakarzinomen?

Wie bei allen Krebserkrankungen ist die Früherkennung äußerst wichtig, denn mit der Früherkennung steigt auch die Rate der Heilbarkeit. Aus diesem Grund machen wir insbesondere beim Prostatakarzinom die Vorsorgeuntersuchungen, da es sich dabei um die häufigsten Tumore handelt.


Können Männer selbst etwas tun, um zur Früherkennung beizutragen?

Also die Prostata selbst abzutasten, ist wahrscheinlich weniger möglich. Das, was aber gerade Männer ab der Pubertät machen können, ist, sich einmal im Monat beim Duschen oder beim Baden den Hoden abzutasten. Dabei sollte man darauf achten, ob da irgendeine Verhärtung zu ertasten ist. Das wäre ein Symptom für Hodenkrebs. Bezogen auf Prostatakrebs ist das aber wie gesagt in der Regel nicht möglich. Deswegen ist eigentlich der Gang zum Urologen notwendig. Der macht dann eine Blutwert-Bestimmung, tastet die Prostata ab und macht einen Ultraschall. Prinzipiell können Männer vorbeugende Maßnahmen treffen. Wir wissen aus groß angelegten Studien, dass die Ernährung, Sport und eine gesunde Lebensführung gegen das Auftreten von Krebs helfen können.

Textnachweis: Kleine Zeitung vom 13. April 2023

Kontakt

Univ.-Prof. Dr.
Sascha Ahyai 
Universitätsklinik für Urologie
Medizinische Universität Graz