Prognosen zeigen, dass die Fallzahlen onkologischer Patient*innen in den kommenden Jahren erheblich steigen werden. Die damit verbundenen Herausforderungen für die Versorgung sind vielfältig:
- Erhöhte Anzahl an Krebspatient*innen durch den demografischen Wandel und bessere Früherkennung.
- Längere Behandlungszeiten und eine größere Nachfrage nach spezialisierter Langzeitversorgung erfordern eine verbesserte Organisation intersektorale Zusammenarbeit zwischen intra- und extramuralen Bereich.
- Komplexere Behandlungsregime, die eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern.
Die Behandlung von Tumorerkrankungen ist ein komplexer Prozess, der von einem multiprofessionellen und interdisziplinären Team bestehend aus Ärzt*innen, spezialisierten Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften (DGKP), Psycholog*innen und von Mitarbeiter*innen des Medizinisch-technischen Dienstes (MTD) durchgeführt wird. Therapieführung und Nachsorge für Patient*innen erfordern eine übergreifende Zusammenarbeit der unterschiedlichen Sektoren im Gesundheitswesen, die mittels eHealth-Anwendungen und im speziellen durch telemedizinische Versorgungsprogramme im Sinne von „digital unterstützt vor ambulant vor stationär“ realisiert werden kann.
Durch den telemedizinischen Behandlungspfad für Onkologie wird in folgenden Bereichen ein unmittelbarer Nutzen für die Krebspatient*innen erzielt werden:
- Verbesserung der Kommunikation mit Patient*innen und Stärkung der Gesundheitskompetenz
- Verbesserung der Entscheidungsgrundlage für zeitnahe Therapieanpassungen und Personalisierung zur Reduktion von Nebenwirkungen (Therapieadhärenz)
- Reduktion der Anreisehäufigkeit und Wartezeiten durch wohnortnahe Patient*innen-Betreuung
- Steigerung der Therapie- und Versorgungsqualität
- Optimierung der Schnittstellenkommunikation