Unfruchtbarkeit ist ein weltweit wachsendes Problem. Vor allem Frauen mit Übergewicht und den damit verbundenen Erkrankungen sind besonders betroffen. Da die Prozesse der Fortpflanzung mit denen des Stoffwechsels eng miteinander verknüpft sind, wirken sich Stoffwechselstörungen negativ auf die Fortpflanzung aus. In den Follikeln der Eierstöcke produzieren Granulosazellen Hormone, welche die Eizellen reifen lassen. Dieser Prozess kann durch Stoffwechselstörungen beeinträchtigt werden. Wie Stoffwechselstörungen und Follikelfunktion zusammenhängen und wie möglichen negativen Konstellationen gegengesteuert werden kann, ist nicht bekannt.
Gallensäuren sind Endprodukte des Cholesterinstoffwechsels, welche das metabolische Gleichgewicht aufrechterhalten, indem sie Aufnahme, Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten ermöglichen. Darüber hinaus erlangten diese Metaboliten klinische Bedeutung als bioaktive Mediatoren, die mit verschiedenen physiologischen Prozessen, wie dem Zucker- und Fettstoffwechsel sowie der Reproduktion in Zusammenhang stehen.
Da veränderte Gallensäureprofile mit Stoffwechselstörungen sowie mit Schwangerschaftserkrankungen assoziiert sind, besteht ein wachsendes Interesse an den zugrundeliegenden molekularen Mechanismen und der Etablierung von Gallensäuren als biologische Marker zur Bestimmung pathologischer Veränderungen. Dieses Projekt bietet die Grundlage zur Erforschung des Gallensäuremetabolismus im Follikel und soll letztendlich dazu führen einen Zusammenhang zwischen dem weiblichen Stoffwechsel und der Fruchtbarkeit herzustellen.