Otto Loewi Forschungszentrum

Forschungsschwerpunkt Stoffwechsel und Darm

Teamleiter: Gunther Marsche

Schwerpunkt: Meine Forschungsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Rolle von High-Density-Lipoproteinen (HDL) bei Entzündungskrankheiten zu verstehen. HDL sind komplexe körpereigene Nanopartikel, die eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung des Stoffwechselgleichgewichts und der Gefäßgesundheit spielen. HDL ist an entscheidenden Funktionen wie dem umgekehrten Cholesterintransport und immunmodulatorischen Aktivitäten beteiligt. HDL verfügt über die Fähigkeit, mit verschiedenen Immunzellen und Strukturzellen zu interagieren, wodurch es in den Vordergrund zahlreicher Krankheitspathophysiologien rückt. Bei entzündlichen Dysregulationen kann HDL jedoch einem pathogenen Remodeling und posttranslationalen Modifikationen unterliegen, wodurch es seine schützende Wirkung verliert und sogar entzündungsfördernd wirkt. Ziel unserer Forschung ist es, die Ursachen für die Funktionsverluste von HDL bei entzündlichen Erkrankungen zu verstehen. Dazu untersuchen wir die komplexe Zusammensetzung von HDL und messen seine verschiedenen Funktionalitäten.

Laufende Projekte

Apolipoprotein AI mimetische Peptid-Lipid-Komplexe

  • HDL stellen komplexe Partikel dar, deren Zusammensetzung und Funktion im Rahmen entzündlicher Erkrankungen erheblich beeinträchtigt wird. Daher besteht die Notwendigkeit, die verminderte Funktion von HDL bei solchen Erkrankungen zu ersetzen oder sogar zu verbessern. Apolipoprotein A-1 (apoA-I), das am häufigsten vorkommende Protein in HDL, ist für dessen bekannte entzündungshemmende Wirkung verantwortlich. Im Rahmen dieses Projekts wird die Struktur und Funktion künstlich hergestellter Peptide mit einer Länge von 18–37 Aminosäuren untersucht, welche die Aktivität von apoA-I in voller Länge auf unterschiedliche Weise nachahmen, während sie lipidiert werden.

  • Projektdauer: 2022-2025

  • Förderungsgeber: FWF

  • Projektpartner*innen: Ruth Prassl (Medizinische Universität Graz), Mounir Tarek (Labor für Theoretische Physik und Chemie, Universität Lothringen in Frankreich)

 

Synthetische High-Density-Lipoproteine bei allergischer Lungenentzündung

  • Eosinophile sind maßgeblich an der Entstehung allergischer Entzündungen beteiligt, wodurch sie zu vielseitigen und wichtigen Effektorzellen werden. HDL-mimetische Nanopartikel werden als vielversprechende Therapie für hypereosinophile Erkrankungen wie Asthma erachtet, bei denen die Migration von Eosinophilen aus dem Blutkreislauf in das betroffene Gewebe einen wesentlichen Faktor in der Verschlimmerung der Erkrankung darstellt. Im Rahmen dieses Projekts wird die potenzielle heilungsfördernde Wirkung von rekonstituiertem HDL (rHDL) auf die Effektorreaktionen von Eosinophilen und Neutrophilen sowie auf die Endothelfunktion untersucht. Darüber hinaus wird rHDL in Modellen der allergischen Lungenentzündung eingesetzt, um seinen potenziellen therapeutischen Nutzen zu bewerten.

  • Projektdauer: 2021-2025

  • Förderungsgeber: FWF

  • Projektpartner*innen: Katharina Jandl, Ruth Prassl (Medizinische Universität Graz)

Lehrstuhl für Pharmakologie

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.
Gunther Marsche 
T: +43 316 385 74128