Geburtshilfe

Universitäres Zentrum für Endometriose

Endometriose ist eine häufige, gutartige Erkrankung, die durch verschleppte Schleimhautzellen aus der Gebärmutter entsteht. Typische Symptome sind Regelschmerzen, unerfüllter Kinderwunsch, aber auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, bei Blasenentleerung oder Stuhlgang, insbesondere während der Menstruation. Ungefähr zehn Prozent der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter leiden unter Endometriose.

Das Universitäre Zentrum für Endometriose ist der Zusammenschluss aller an Diagnostik und Therapie von Endometriose-Patientinnen beteiligten Einrichtungen des LKH-Univ. Klinikum Graz und der Medizinischen Universität Graz, im Sinne eines interdisziplinären Netzwerkes von medizinischen/pflegerischen Teams.

Leiterin

Priv.-Doz.in Dr.in
Monika Martina Wölfler 
Terminvereinbarungen Mo.–Fr.: 08.00 - 13.00 Uhr
T: +43 316 385 12260
Monika Wölfler

Team

Ansprechpartner*innen

  • Wölfler Monika, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinische Abteilung für Geburtshilfe
  • Seles Maximilian, Universitätsklinik für Urologie
  • Talakic Emina, Universitätsklinik für Radiologie, Klinische Abteilung für allgemeine radiologische Diagnostik
  • Mikalauskas Saulius, Universitätsklinik für Chirurgie, Klinische Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

Kooperationspartner*innen

  • Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinische Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 2 (Konsiliartätigkeit)
  • Diagnostik- und Forschungsinstitut für Pathologie
  • Klinisch-Psychologischer Dienst
  • Medizinisch-Technische-Dienste (Physiotherapie und Ernährungsmedizinischer Dienst)
  • Kliniksozialarbeit

Unsere Leistungen

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Ultraschall-Untersuchungen

Transvaginale Ultraschall-Untersuchungen sind mittlerweile anerkannter Gold-Standard zur Diagnose von Endometriose. Unsere modernsten, hochauflösenden Geräte ermöglichen speziell geschulten Ärzt*innen die Erkrankung genau zur erkennen und nach standardisierter Klassifikation zu beschreiben. Dies ist eine wesentliche und zuverlässige Basis für die Beratung und weitere Behandlungsplanung.

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Magnetresonanztomographie (MRT)

Magnetresonanztomographie (MRT) wird bei spezifischen Fragestellungen und zur Vorbereitung komplexer, fächerübergreifender Eingriffe eingesetzt. Hierfür stehen für die Diagnostik der Endometriose spezifisch entwickelte Untersuchungsprotokolle zur Verfügung.

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Medikamentöse Therapien

Medikamentöse Therapien stehen in großer Vielfalt zur Verfügung und werden entsprechend der individuellen Beschwerden und Bedürfnisse der betroffenen Patientin eingesetzt.

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Operative Therapien

Operative Therapien werden zur Behandlung von Symptomen eingesetzt, die durch eine ausschließlich medikamentöse Therapie nicht ausreichend behandelt werden können. Die Basis für die Planung von operativen Eingriffen ist neben präziser Diagnostik auch ein ausführliches Beratungsgespräch. In komplexen Situationen werden die Befunde fächerübergreifend in der interdisziplinären Endometriose Fallbesprechung diskutiert. Für operative Eingriffe stehen die neuesten Verfahren inklusive robotisch assistierten Operationen zur Verfügung.

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Kinderwunschbehandlungen

Kinderwunschbehandlungen werden bei Bedarf nach vollständiger Abklärung der Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches durchgeführt. Hier stehen neben vollständiger Diagnostik des Paares sämtliche Behandlungsmethoden inklusive operativen Eingriffen zur Verbesserung und Wiederherstellung der Voraussetzungen für eine natürliche Empfängnis zur Verfügung.  

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Fertilitätsprotektion

Wenn durch Endometriose die Fruchtbarkeit eingeschränkt ist besteht auch die Möglichkeit, fruchtbarkeitserhaltende Maßnahmen zu treffen und z.B. Eizellen und/oder Embryonen einzufrieren. Unsere Abteilung ist seit vielen Jahren im internationalen Netzwerk FertiPROTEKT verankert und bietet umfangreiche Expertise in der Beratung und Durchführung von fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen.

Lehre und Forschung

Mikroskop

Das Universitäre Zentrum für Endometriose leistet einen zentralen Beitrag zur Ausbildung von Ärzt*innen in der Diagnostik und Therapie von Endometriose – sowohl im Rahmen der studentischen Lehre als auch der postpromotionellen Fortbildung. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen und die Nutzung bestehender Infrastruktur wird ein umfassender Zugang zu aktuellen Erkenntnissen und klinischer Praxis ermöglicht. Regelmäßige interdisziplinäre Fallbesprechungen und Fortbildungen dienen der Abstimmung und Qualitätssicherung in der Versorgung.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der klinischen und translationalen Forschung. Aktuelle Studien umfassen:

  • ENDO BIRTH-Geburtenregister: Multizentrische Studie zum Entbindungsmodus bei tief-infiltrierender Endometriose
  • Amalia-Studie: Prospektiv-randomisierte Studie zum Einsatz von Akupunktur bei chronischem Beckenschmerz
  • Multizentrische Studie zu Bedarf und Akzeptanz von Rehabilitationsmaßnahmen bei Endometriosepatientinnen in Österreich
  • Fragebogenstudie zur Menstruationsgesundheit und Endometriose unter Studierenden
  • Zusammenhang zwischen der Fettverteilung im Becken und der Ausprägung tief infiltrierender Endometriose

Zuweisung - Wann sollten Sie das Universitäre Zentrum für Endometriose aufsuchen?

Bei besonders schwerwiegenden Formen der Erkrankung mit Beteiligung von Darm, Harnblase, Harnleiter, Zwerchfell, Lunge und anderen Organsystemen und bei Bedarf nach interdisziplinärer Versorgung ist eine Zuweisung an unser spezialisiertes Endometriosezentrum sinnvoll. Bei unerfülltem Kinderwunsch und Menstruationsbeschwerden ist eine Vorstellung in unserem Endometriosezentrum zur vollständigen Kinderwunschabklärung und weiteren Behandlungsplanung. Nach Empfehlung der AWMF Leitlinie Endometriose kann außerdem nach Einsatz von mindestens zwei verschiedenen hormonellen Therapien ohne ausreichende Besserung der Beschwerden eine Re-Evaluation in einer auf die Betreuung von Patientinnen mit Endometriose spezialisierten Einrichtung durchgeführt werden.