Neben dem FWF-Wittgenstein-Preis vergab der Wissenschaftsfonds FWF auch die diesjährigen FWF-START-Preise. diese werden jeweils mit bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert.
Insgesamt acht Wissenschafter*innen konnten in dem hochkompetitiven Auswahlprozess aus 112 Anträgen reüssieren. Das Antragsvolumen betrug in Summe rund 141 Millionen Euro, davon kamen 46,4 Prozent der Anträge aus dem Bereich Naturwissenschaften und Technik, 27,7 Prozent aus dem Bereich Biologie und Medizin sowie 25,9 Prozent aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die acht geförderten Projekte, vier davon werden von Frauen geleitet, kommen aus allen Fachdisziplinen und werden mit jeweils bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert. Die FWF-START-Preise richten sich an aufstrebende Spitzenforschende, denen die Möglichkeit gegeben wird, auf längere Sicht und finanziell abgesichert ihre Forschungen zu planen.
Die Rolle von Stress bei Herzversagen verstehen - FWF-START-Preis für Senka Holzer
Herzzellen müssen jeden Tag enorme Leistungen vollbringen. Doch wenn sie über längere Zeit unter Stress und hohem Blutdruck arbeiten, verlieren sie ihre Leistungsfähigkeit. Die FWF-START-Preisträgerin Senka Holzer von der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Med Uni Graz erforscht im Projekt „Energetics-Transcription Coupling in Hypertensive Heart“, welche Prozesse in der Zelle zum Herzversagen führen. Dazu hat sie eine Methode entwickelt, mit der sie einzelne Herzmuskelzellen unter dem Elektronenmikroskop untersuchen kann. Sie geht der Frage nach, wie anhaltender Bluthochdruck die Funktion von Herzmuskelzellen beeinflusst und letztlich zum Herzversagen führt. Im Mittelpunkt steht dabei die Kommunikation zwischen dem Zellkern und den Mitochondrien, den Energielieferanten der Zelle. Mit einer eigens für das Projekt entwickelten Anwendung der Elektronenmikroskopie analysiert Holzer einzelne Herzmuskelzellen, um die Vorgänge in ihrem Inneren besser zu verstehen und neue Ansätze für die Erforschung von Herzerkrankungen zu finden.
Senka Holzer ist Assistenzprofessorin an der Medizinischen Universität Graz und leitet eine Forschungsgruppe an der Klinischen Abteilung für Kardiologie. Zuvor studierte sie Molekulare Medizin und verbrachte einen Forschungsaufenthalt an der University of California, USA.
Die weiteren FWF-START-Preisträger:innen im Überblick
- Juan P. Aguilera - Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie, Technische Universität Wien
- Svitlana Antonyuk - Institut für Slawistik, Universität Graz
- Dan Batovici - Institut für Mittelalterforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Uroš Delić - Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck, Österreichische Akademie der Wissenschaften
- Esther Heid - Institut für Materialchemie, Technische Universität Wien
- Polina Kameneva - St. Anna Kinderkrebsforschung
- Yurii Malitskyi - Fakultät für Mathematik, Universität Wien
Detailinformationen zu den Preisträger*innen finden Sie hier.
Interviews mit allen Preisträger*innen finden Sie hier.
Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF
Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. In einem internationalen Peer-Review-Verfahren fördert der FWF jene Forschenden und Ideen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wegweisend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken Österreich als Forschungsnation und legen eine breite Basis, um zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Textnachweis: Österreichischer Wissenschaftsfond FWF