Die Zukunft der Verbrennungsmedizin/Foto: New Africa/AdobeStock

Investition in die Zukunft der Verbrennungsmedizin

Eine strategische Partnerschaft zur Förderung von Innovationen in der Wundheilung wurde von EVOMEDIS, Med Uni Graz und COREMED gestartet. Gemeinsam entwickelt das Team in Graz eine neue zellbasierte Therapie.

EVOMEDIS GmbH, die Med Uni Graz und das Institut COREMED von JOANNEUM RESEARCH und Med Uni Graz haben eine strategische Partnerschaft ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, den Übergang von einer reinen Wundversorgung hin zu einer schnellen Wundheilung durch innovative Lösungen voranzutreiben. EVOMEDIS hat sich dabei verpflichtet, über einen Zeitraum von zwei Jahren eine Investition von 1,5 Millionen Euro in ein gemeinsames Projekt zu tätigen. Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung von EVOCellic, einer einfach lagerbaren, sofort einsatzbereiten und effektiven Zelltherapie zur Behandlung von Verbrennungen und chronischen Wunden. Dies Therapie kann dann angewendet werden, sobald der*die Patient*in sie benötigt und Wartezeiten sollen entfallen.


Bis zu klinischen Studien

Die bestehende Zusammenarbeit wird durch die neue Partnerschaft vertieft. Sie unterstreicht gleichzeitig das hervorragende Netzwerk an Wissenschafter*innen, Ärtzt*innen, Unternehmen und Forschungsorganisationen vor Ort. EVOMEDIS, ansässig im ZWT ACCELERATOR, wurde 2020 als Ausgründung aus QRSKIN, einem Unternehmen mit Sitz in Würzburg gegründet. Die strategische Absicht war es, ein „Spin-in“-Unternehmen in der Medical Science City Graz einzurichten, das eng mit lokalen Partner*innen zusammenarbeitet, um neue Innovationen für die Wundheilung zu entwickeln, bis hin zu ersten Klinischen Studien (Proof-of-Concept).


Schnelle und effektive Heilung

EVOCellic ist ein keratinozytenbasiertes Tissue-Engineering basiertes Hautersatzmittel aus allogenen Zellen. Es hat von der Europäischen Arzneimittel-Agentur die Orphan-Drug-Bezeichnung für die Behandlung von teilweise tiefen und vollständigen Verbrennungen erhalten. Bei Anwendung auf einer Wunde fördert EVOCellic eine schnelle und effektive Heilung, indem es den natürlichen Regenerationsprozess der Haut durch die Freisetzung von Wachstumsfaktoren stimuliert.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit wird EVOCellic weiter optimiert, die erforderlichen präklinischen Tests werden von einem Team unter der Leitung von Lars Kamolz (Leiter von COREMED und Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie an der Med Uni Graz) durchgeführt. Der nächste Schritt zur Anpassung der qualitätsgesicherten Produktion (Good Manufacturing Practice, GMP) ist geplant und soll in der GMP-Einrichtung für neue Zelltherapeutika der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin an der Med Uni Graz unter der Leitung von Peter Schlenke durchgeführt werden.