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Steirerin des Tages: Ariane Pessentheiner

Ariane Pessentheiner startet am 11.11. eine spannende medizinische Inforeihe. Ein Podcast und Comic sollen ebenso folgen.

Zwei technische Studien in der Tasche, ein Doktorat und ein renommiertes Forschungsstipendium (Erwin Schrödinger) mit Auslandsaufenthalt in den USA reichen Ariane Pessentheiner nicht. Die Molekularbiologin und Biochemikerin, die an der Med Uni Graz tätig ist, startet nun eine Inforeihe zum Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einen Podcast dazu und nebenbei gestaltet die 36-Jährige einen Wissenschaftscomic.


"Es kann jeden treffen"

„Wissenschaftskommunikation wird in Amerika schon lange groß betrieben, wir können da bei uns viel mehr machen“, sagt die gebürtige Klagenfurterin, die in Graz lebt. Freudig erzählt die Forscherin von ihren Projekten. Die Arbeit liege ihr am Herzen. So heißt auch die Informationsveranstaltung, die morgen Abend startet, „Herzählungen“. Hier sollen Menschen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (Pessentheiners Schwerpunkt) leiden, ihre persönlichen Erfahrungen teilen. „Es werden Betroffene sprechen und ein Arzt oder eine Ärztin. Jeder kann online teilnehmen“, erklärt Pessentheiner.

„Wir beschäftigen uns leider zu wenig mit dem Thema. Dabei kann es jeden treffen, egal ob Jung oder Alt. Herz-Kreislauf-Krankheiten sind eine der häufigsten Todesursachen“, meint sie. „Ein wirklich großer Faktor ist Stress, genauso wie die Psyche. Das beeinflusst den Körper. Ich muss mich fragen: Will ich so viel Stress meinem Herzen zumuten?“

Die Informationsveranstaltung soll in Serie gehen – ein Podcast dazu wird noch vor Weihnachten kommen. „Wir wollen das Bewusstsein bei jungen Menschen stärken, über Prävention sprechen, Risikofaktoren, Bluthochdruck. Es soll auf einer emotionalen Basis mit Fakten fundiert erklärt werden“, sagt die Wissenschaftlerin. „Wir sprechen darüber, was eigentlich Cholesterinwerte sind, woher sie kommen und was sie in unserem Körper auslösen.“

Neben diesem Projekt bringt die kreative Klagenfurterin diese Woche auch einen Wissenschaftscomic heraus – „Marko, der Makrophage“. Ihre Haupttätigkeit ist dabei eigentlich ihre Forschung, wo es darum geht, wie Zuckermoleküle aus der Muttermilch den Stoffwechsel beeinflussen. Daraus sollen neue Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt werden.

Wenn die viel beschäftigte Forscherin Freizeit hat, verbringt sie diese gerne mit ihrem Mann und Freunden oder beim Sport.

Textnachweis: Verena Schaupp, KLEINE ZEITUNG vom 10.11.2021

Kontakt

Dr.in
Ariane Pessentheiner 
Medizinische Universität Graz
Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie