Teamleiterin: Ariane Aigelsreiter
Das Forschungsteam untersucht histologische und molekulare Veränderungen bei Leber- und Pankreastumoren, insbesondere beim hepatozellulären Karzinom (HCC) und beim duktalen Adenokarzinom des Pankreas. Ziel ist es, durch die Verknüpfung klassischer Histopathologie mit modernen molekularbiologischen Methoden ein tieferes Verständnis der Tumorbiologie zu erlangen, um die Prognose zu verbessern und neue Therapieansätze zu entwickeln.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Analyse histomorphologischer Veränderungen und deren Korrelation mit molekularpathologischen Daten. Zum Einsatz kommen Technologien wie Next Generation Sequencing (NGS), spatial in situ Hybridisierung und Proteomanalysen, um genetische Alterationen präzise im Gewebekontext zu kartieren. Auf diese Weise sollen neue, klinisch relevante Subgruppen identifiziert werden, die Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf und das Therapieansprechen ermöglichen.
Ein innovativer Ansatz ist der Aufbau digitaler, annotierter Tumorkohorten zur Anwendung künstlicher Intelligenz (KI). KI-gestützte Algorithmen sollen morphologische Merkmale automatisiert erkennen und mit molekularen Daten verknüpfen. Ziel ist eine verbesserte Diagnostik sowie die Entwicklung prognostischer Modelle zur personalisierten Therapieentscheidung.
Darüber hinaus etabliert das Forschungsteam tumorspezifische Organoid- und Zellkulturmodelle aus patienteneigenem Tumorgewebe, das im Rahmen des Schnellschnittverfahrens gewonnen wird. Diese 3D-Zellkulturen bilden die Tumorheterogenität und histologischen Subtypen in vitro ab. Bei HCC und Pankreaskarzinomen werden Organoide und Zellkulturmodelle hinsichtlich Morphologie, Differenzierung und molekularer Eigenschaften analysiert. Sie dienen als präklinische Plattform für neue Therapieansätze. Genetische, epigenetische und proteomische Veränderungen werden detailliert untersucht, um deren Einfluss auf Morphologie und Therapieansprechen besser zu verstehen. Ziel ist es, personalisierte Therapien auf Basis dieser Organoide zu entwickeln und zu validieren.
Das Team vereint klassische Pathologie mit molekularer Onkologie. Durch digitale Analysen, eine KI-basierte Morphologiebewertung und funktionelle Modelle entsteht ein neues Verständnis der Tumorbiologie – mit dem Ziel, Diagnostik, Prognose und Therapieentscheidungen nachhaltig zu verbessern.