Die Zukunft der Darmkrebsprävention ist im Mai einen großen Schritt vorangekommen, als über 70 Forscher*innen, Kliniker*innen, Industriepartner*innen und politische Expert*innen aus ganz Europa in Kaunas (Litauen) zur zweiten Plenarsitzung von ONCOSCREEN zusammenkamen. ONCOSCREEN ist ein von der EU finanziertes Horizon-Europe-Projekt, das die Darmkrebserkennung durch präzise, erschwingliche und bürgernahe Vorsorgeuntersuchungen verändern soll.
Die Plenarsitzungen wurden von der Litauischen Universität für Gesundheitswissenschaften (LSMU) im Emmanuel-Levinas-Zentrum organisiert. Das viertägige Treffen vom 19. bis 22. Mai war ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur gemeinsamen Erarbeitung der endgültigen Version der Projektinstrumente für einen intelligenten, risikobasierten „Schutzschild“ gegen Dickdarmkrebs.
Die Veranstaltung begann mit einem tiefen Einblick in die litauische Gesundheitsforschungslandschaft, einem Rundgang über den LSMU-Campus und hochkarätigen Vorträgen führender Wissenschafter*innen, darunter Vaiva Lesauskaitė, Vizerektorin für Forschung, Juozas Kupčinskas, Leiter der Gastroenterologie Forschung, Dainius Vajauskas vom Kernforschungszentrum und Julius Mačiulaitis, der den Erfolg der LSMU bei Innovationen in der regenerativen Medizin hervorhob.
In interaktiven Workshops konnten sich die Partner*innen über die Durchführung klinischer Studien, die Systemarchitektur, geistige Eigentumsrechte und Kampagnen zur Sensibilisierung der Bürger*innen abstimmen.
Am dritten Tag nahmen die Teilnehmer*innen an einem ganztägigen Labortest teil und gaben Feedback zu allen ONCOSCREEN-Tools aus der Perspektive von Patient*innen, Kliniker*innen und politischen Entscheidungsträger*innen. An den drei oben genannten Gruppen nahmen sowohl Projektpartner*innen als auch externe Stakeholder teil, um den Co-Design-Ansatz durch externes Feedback zu verstärken. Die Instrumente zielen darauf ab, Screening-Ansätze zu personalisieren und gleichzeitig eine ethische und datenschutzkonforme Umsetzung zu gewährleisten.
Darüber hinaus wurde ein Oncological Living Lab Day mit Co-Learning- und Co-Creation-Panels für eine Reihe von Herausforderungen organisiert, die aktives Bürgerengagement, innovative öffentlich-private Finanzierungsmodelle, politische Reformen und die Verbesserung klinischer Leitlinien betreffen. Die Teilnehmer*innen kamen überein, den öffentlichen Dialog über die interessierenden Themen fortzusetzen, um zu konkreten Empfehlungen zu gelangen.
Der Projektkoordinator Anaxagoras Fotopoulos von EXUS AI Labs kommentierte das Treffen wie folgt: "Bei dieser Plenarsitzung ging es nicht nur darum, über Fortschritte zu berichten, sondern auch darum, Nutzer*innen - Patient*innen, Kliniker*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Technologieanbieter - sinnvoll in den Dienst einer ehrenwerten Sache zu stellen. Der Rettung von Leben. Wir haben bei unserem Treffen wirklich Herausforderungen gelöst und unsere nächsten Aktionen geplant, um unseren Fortschritt voranzutreiben. Jetzt ist es an der Zeit, die Lösungsfindung zu beschleunigen und unsere Ergebnisse im Hinblick auf die Nutzung der Ergebnisse auszubauen."
ONCOSCREEN ist ein visionäres, mit 14 Millionen Euro dotiertes Horizon-Europe-Projekt, an dem fast 40 Partner*innen aus der ganzen EU beteiligt sind. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Screening-Systeme der nächsten Generation zu entwickeln, die KI, genomische Biomarker, Bürgerfeedback und politische Erkenntnisse integrieren, um eine frühzeitige, personalisierte und effektive Darmkrebserkennung zu ermöglichen.