Otto Loewi Forschungszentrum

Forschungsschwerpunkt Chronische Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Teamleiterin: Grazyna Kwapiszewska

Fokus: Der pulmonale Gefäßumbau hat eine multifaktorielle Pathobiologie, die durch Veränderungen im Endothel, in den glatten Muskelzellen und in der Adventitia gekennzeichnet ist. Diese pathologischen Veränderungen führen zu einem Umbau des Lungenkreislaufs und einer massiven Veränderung des Lumens in kleinen und mittelgroßen Lungenarterien. Eine Beteiligung der Lungengefäße findet sich nicht nur bei der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH), sondern auch bei chronischen Lungenerkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und der Lungenfibrose (PF). Wenn sie auftritt, verschlechtert sie das Outcome der Patienten, was die Bedeutung des Gefäßsystems bei diesen Erkrankungen unterstreicht. Bis heute sind die Ursachen und Folgen der endothelialen und vaskulären Beteiligung, insbesondere bei den verschiedenen Formen der Lungenfibrose, nur unzureichend verstanden. Das Ziel dieser Forschungsgruppe ist es, die Rolle der pulmonalen Gefäßstruktur/Endothelzellen bei der Lungenfibrose zu entschlüsseln, insbesondere im Hinblick auf abnormale Zellinteraktionen, Hyperinflammation, Störungen der Gefäßbarriere und eine veränderte Zusammensetzung der Basalmembran.

Vernetzung: Grazyna Kwapiszewska ist auch Professorin am Institut für Lungengesundheit, Gießen, Deutschland. Die Gruppe arbeitet sehr eng mit präklinischen (Akos Heinemann - Lehrstuhl für Pharmakologie, Dagmar Kolb - Core Facility Ultrastructure Analysis) und Klinischen Abteilungen (Gabor Kovacs, Nikolaus Kneidinger - Klinische Abteilung für Pneumologie, Jörg Lindenmann - Klinische Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie) zusammen. Die internationalen Kooperationen sind gekennzeichnet durch herausragende Publikationen mit Universitäten wie Stanford, Harvard, Denver Colorado, Charite Berlin und der Universität Lund.

Projekte

Zusammenspiel von Entzündungszellen und Basalmembrankomponenten bei der Entstehung von PH

  • Die extrazelluläre Matrix (ECM) hat sich zunehmend als ein aktiver Treiber der Krankheitsprogression herausgestellt. Wir haben gezeigt, dass Basalmembrankomponenten bei verschiedenen Formen pulmonaler Gefäßerkrankungen unterschiedlich reguliert werden. Hier werden wir untersuchen, wie die Störung der Basalmembran-Homöostase Immunzellen beeinflusst und dadurch pulmonale Erkrankungen verursachen oder verschlimmern kann. Unser Ziel ist es auch, zu untersuchen, wie aktive ECM-abgeleitete Fragmente, sogenannte Matrikine, die vaskuläre Dysfunktion und Lungenerkrankungen weiter vorantreiben.
  • Laufzeit: 2021 - 2025
  • Gefördert durch: Land Steiermark / FWF DOC 129, RespImmun
  • Projektpartner*innen: Liliana Schaefer (Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland), Karin Tran Lundmark (Lund University, Schweden), Malgorzata Wygrecka (Justus-Liebig-Universität Giessen und Marburg-Lung-Center, Deutschland), Dagmar Kolb (Gottfried Schatz Research Center, Medizinische Universität Graz)

Endothelzellen bei interstitiellen Lungenerkrankungen

  • Zelluläre Heterogenität mit ihrer funktionellen Spezialisierung und Koordination sind Schlüsseldeterminanten für eine normale vaskuläre und parenchymale Lungenfunktion. Wir haben bereits berichtet, dass Endothelzellen ihre Barrierefunktion und Aktivierungseigenschaften während des Lungenumbaus im Zusammenhang mit der Entstehung von Lungenfibrose verändern. Wir möchten weiterhin erforschen, wie und welche Faktoren, die von Endothelzellen stammen, Lungenerkrankungen beeinflussen können.
  • Laufzeit: 2019- 2026
  • Gefördert durch: Medizinische Universität Graz
  • Projektpartner*innen: Martin Kolb (McMaster University, Kanada), Jonas Schupp (Hannover Medical School, Deutschland), Marek Bartkuhn (Justus-Liebig-Universität Giessen, Deutschland)

 

 

 

Cathepsin-C-Hemmung bei pulmonaler Hypertonie

  • Die Rolle des Immunsystems bei der Entstehung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) wird derzeit untersucht. Die Forschung hat gezeigt, dass bestimmte Immunzellen Enzyme freisetzen, die das Gewebe schädigen und eine anhaltende Entzündung in der Lunge verursachen können. In unseren Studien haben wir festgestellt, dass ein Protein namens Cathepsin C (CtsC), das diese potenziell schädlichen Enzyme aktiviert, im Lungengewebe und in den Blutgefäßen von PAH-Patienten erhöht ist. Ziel dieser Studie ist es, zu verstehen, wie CtsC zur Entstehung von PAH beiträgt und ob die Blockade seiner Aktivität einen neuen Weg zur Behandlung dieser Erkrankung eröffnen könnte.
  • Laufzeit: 2025 - 2028
  • Gefördert durch: FWF PAT5277424
  • Projektpartner*innen: Malgorzata Wygrecka (Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland) Brice Korkmaz (INSERM, Frankreich), Marcin Sienczyk (Wroclaw University of Technology, Polen), Marko Novinec (Universität Ljubljana, Slowenien)

 

Otto Loewi Forschungszentrum

Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in
Grazyna Kwapiszewska-Marsh  
T: +43 316 385 72057