Otto Loewi Forschungszentrum

Forschungsschwerpunkt Entzündung, Autoimmunität und Krebs

Teamleiter: Johannes Fessler

Fokus: Die Forschungseinheit „Aging & Metabolism in Autoimmunity“ beschäftigt sich mit dem Einfluss von Alterung, Ernährung und Stoffwechsel und deren Zusammenspiel auf das Immunsystem. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Regulation autoreaktiver T-Zellen. T-Zellen von Patient*innen mit Autoimmunkrankheiten leiden unter vorzeitiger Alterung und weisen häufig einen veränderten Zellstoffwechsel auf. Beides kann zu einer verstärkten proinflammatorischen Immunantwort und in der Folge zu chronischen, gewebeschädigenden Entzündungen führen. Unsere Gruppe untersucht mögliche Zusammenhänge und die zugrundeliegenden Mechanismen von Alterung und Immunstoffwechsel für die Regulierung von Immunantworten im Zusammenhang mit Autoimmunkrankheiten.

Vernetzung: Wir forschen teamübergreifend am Otto Loewi Forschungszentrum mit den Teams von Herbert Strobl, Sandra Holasek, Stefano Angiari und Artem Kalinichenko. Darüber hinaus sind wir eng mit den Klinischen Abteilungen für Rheumatologie und Immunologie (Martin Stradner), Nephrologie (Kathrin Eller), pädiatrische Hämato-Onkologie (Wolfgang Schwinger) sowie der Universitätsklinik für Neurologie (Michael Khalil) verknüpft. Stoffwechseluntersuchungen werden in Zusammenarbeit mit dem Gottfried Schatz Zentrum durchgeführt. Wir arbeiten auch mit anderen Gruppen in Österreich und auf internationaler Ebene (Harvard Medical School, University of Toronto und University of Indiana) zusammen.

Projekte

Metabolische und epigenetische Regulierung von Th9-Zellen

  • Die funktionelle Plastizität von T-Zellen ist ein wesentliches Merkmal der T-Zell-vermittelten Immunität. Th9-Zellen sind eine bestimmte Subpopulation von CD4+ Effektor-T-Zellen und sind sowohl an der schützenden Immunität als auch an Immunpathologien wie Krebs, chronischen allergischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen beteiligt. Die Erweiterung unseres Wissens über die Biologie der Th9-Zellen und ihre Stoffwechselregulierung würde unser Verständnis der Pathomechanismen und Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheiten verbessern.
  • Laufzeit: 2025-2029
  • Finanziert durch: FWF (PAT9714324)
  • Projektpartner*innen: Kathrin Eller (Nephrologie), Martin Stradner, Matteo Villa (Rheumatologie), Frank Madeo, Tobias Eisenberg (Uni Graz), Vijay Kuchroo (Harvard Medical School), Chao Wang (Universität von Toronto), Lionel Apetoh (Universität von Indiana), Lloyd Bod (Massachusetts General Hospital)

Prä-Sjögren-Syndrom gezielte immunologische Untersuchung

  • Das primäre Sjögren-Syndrom wird häufig fehldiagnostiziert oder über Jahre hinweg übersehen. Daher stammt das meiste Wissen über die Pathophysiologie des Sjögren-Syndroms aus Patient*innenkohorten, bei denen die Krankheit bereits seit langem besteht. Bei diesen Patient*innen gibt es zahlreiche Anzeichen für chronische Entzündungen, Zellalterung und eine Dysregulation des adaptiven Immunsystems. Es ist jedoch nicht bekannt, ob es sich dabei um echte Ursachen der Krankheit oder lediglich um Epiphänomene der chronischen Entzündung handelt. Unser Hauptziel ist es, die Dysregulationen des Immunsystems aufzudecken, die bei oder sogar vor dem klinischen Ausbruch von pSS auftreten.
  • Laufzeit: 2025-2029
  • Finanziert durch: FWF (PIN3316924)
  • Projektpartner: Martin Stradner (Rheumatologie), Divi Cornec (Universität von Brest)

Untersuchung der Auswirkungen eines alternden Immunsystems

  • Die Alterung des Immunsystems bezieht sich auf Veränderungen, die die Fähigkeit des Immunsystems beeinträchtigen, wirksam auf Infektionen, Impfstoffe und andere Herausforderungen zu reagieren, und wird mit einem Spektrum von Krankheiten und Sterblichkeit in Verbindung gebracht. In diesem Projekt wollen wir Personen mit Anzeichen einer vorzeitigen Immunalterung identifizieren und deren Zusammenhang mit Immunstörungen untersuchen.
  • Laufzeit: 2024-2029
  • Gefördert durch: Medizinische Universität Graz
  • Projektpartner*innen: Martin Stradner (Rheumatologie), Agnes Mooslechner (Pharmakologie), Barbara Obermayer-Pietsch (Endokrinologie)

Der Polyaminstoffwechsel in Autoimmunerkrankungen

  • Patient*innen mit Autoimmunerkrankungen weisen oftmals eine chronische, überschießende pro-inflammatorische Immunantwort auf. Erst kürzlich konnten wir in einem Mausmodell zeigen, dass der Polyaminstoffwechsel eine wichtige Rolle bei der Regulation dieser entzündlichen Immunantwort spielt. In welchem Ausmaß diese Störung aber tatsächlich bei der Pathogenese verschiedener Erkrankungen im Menschen involviert ist, wollen wir in diesem Projekt untersuchen.
  • Laufzeit: 2020-2025
  • Gefördert durch: Medizinische Universität Graz
  • Projektpartner*innen: Herbert Strobl, Sandra Holasek und Stefano Angiari (alle Immunologie), Martin Stradner (Rheumatologie), Michael Khalil (Neurologie), Frank Madeo und Tobias Eisenberg (Uni Graz), Vijay Kuchroo (Harvard Medical School), Chao Wang (University of Toronto), Lionel Apetoh (University of Indiana)

Metabolische Veränderungen in Patient*innen mit primären Sjögren Syndrom

  • T-Zellen in Autoimmunerkrankungen wie dem primären Sjögren Syndrom leiden unter einem vorzeitig gealterten Phänotyp. Dieser Phänotyp begünstigt entzündliche Immunreaktionen und somit die Chronizität dieser Erkrankung. Diese Projekt beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieser vorzeitigen T-Zellalterung auf den zellulären Metabolismus und der Frage ob metabolische Veränderungen ein mögliches therapeutisches Target adrstellen könnten.
  • Laufzeit: 2020-2025
  • Gefördert durch: Medizinische Universität Graz
  • Projektpartner*innen: Herbert Strobl, Sandra Holasek und Stefano Angiari (alle Immunologie), Martin Stradner (Rheumatologie), Tobias Madl, Wolfgang Graier (Gottfried Schatz Center) Wolfgang Schwinger (Pädiatrische Hämato-Onkologie)

 

Lehrstuhl für Immunologie

Ass.-Prof. PD Dr.
Johannes Fessler,  BSc MSc
T: +43 316 385 71158

Team

Mitarbeiter*innen