Otto Loewi Forschungszentrum

Forschungsschwerpunkt Kreislauf und Gefäßforschung

Teamleiter: Nandu Goswami

Fokus: Die Forschungsinteressen gelten den Auswirkungen verschiedener Störungen einerseits im gesunden Menschen, wie Alterung, Raumfahrt, längere Bettruhe oder Bewegung, und andererseits in Krankheiten, wie Lymphödem, Präeklampsie, HIV, COVID-19, Dyslipidämie und Diabetes mellitus, auf das Herz-Kreislaufsystem. Ein weiteres Interessensgebiet ist das Gefäßsystem und wie es von chronischen Reizen beeinflusst wird. Das hier verwendete breite methodologische Spektrum umfasst nicht-invasive Messungen der Endothel- und Gefäßfunktion sowie das Erheben von Blutbiomarkern die im Zusammenhang mit der Endothelfunktion und Blutgerinnung stehen bei gesunden Probanden. Unsere Studien stützen sich auf die Erhebung in gesunden Proband*innen sowie auf Patient*innendaten und verschiedene Krankheitsmodelle.

Vernetzung: Wir kollaborieren eng mit verschiedenen Partner*innen innerhalb der Med Uni Graz. Dazu zählen Forschungsteams des Lehrstuhls für Physiologische Chemie (Gerhard Cvirn: Gerinnung; Karl Öttl: Plasmaproteine), des Lehrstuhls für Pharmakologie (Gunter Marsche: Lipidoxidation), des Diagnostik- & Forschungsinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin (Harald Kessler: HIV und COVID-19), der Universitätsklinik für Innere Medizin (Harald Sourij: Diabetologie; Regina Wirnsberger: Geriatrie; Martin Stradner: Rheumatologie), der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Mila Cervar-Zivkovic: Präeklampsie), der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie (Christian Fazekas: Resilienz), sowie der Universitätsklinik für Psychiatrie (Sabrina Mörkl: Depression).

Projekte

HORIZON EUROPE PROJEKT PULSE: 3D-Druck von ultrafeinen Geweben im Weltraum für Anti-Aging-Lösungen auf der Erde

Bioprinting im Weltraum ist eine der neuen, vielversprechenden und perspektivischen Forschungsrichtungen auf dem schnell wachsenden Gebiet der Bioproduktion. Das Bioprinting im Weltraum hat mehrere Vorteile. Erstens ist es unter den Bedingungen der Mikrogravitation möglich, Bioprinting-Konstrukte mit mehr Flüssigkeitskanälen und damit biokompatibleren Biotinten herzustellen. Zweitens ermöglichen die Mikrogravitationsbedingungen das 3D-Bioprinting von Gewebe- und Organkonstrukten mit komplexeren Geometrien mit Hohlräumen, Kavitäten und Tunneln. Drittens kann eine neuartige gerüst-, markierungs- und düsenfreie Technologie, die auf dem Prinzip der Multilevitation beruht, unter den Bedingungen der Mikrogravitation eingesetzt werden. Der ideale Weltraum-Bioprinter muss sicher, automatisiert, kompakt und benutzerfreundlich sein. Es besteht also kein Zweifel, dass die systematische Erforschung des 3D Bioprinting im Weltraum die Biofabrikation und die Bioprinting-Technologie als solche voranbringen wird. Umgekehrt könnten 3D-biologisch gedruckte Gewebe zur Untersuchung pathophysiologischer biologischer Phänomene unter dem Einfluss von Mikrogravitation und kosmischer Strahlung eingesetzt werden, was auf der Erde zum Verständnis der Alterungsbedingungen von Geweben und im Weltraum für die Besatzung bemannter Weltraummissionen von Nutzen sein wird. 

Im Rahmen von PULSE wollen wir eine radikal neue Bioprinting-Technologie entwickeln, die auf den Prinzipien der Mehrfachschwebetechnik beruht und den Weltraum als Beschleuniger der Alterung auf der Erde nutzen soll. In einer Proof-of-Concept-Studie werden wir diese neu entwickelte Bioprinting-Technologie einsetzen, um 3D-In-vitro-Modelle des Herzens zu erstellen, die im Vergleich zu Organoiden die Herzphysiologie besser nachahmen können. Wir werden solche Modelle verwenden, um die Herzalterung zu untersuchen und die Wirksamkeit von entzündungshemmenden/antioxidativen Medikamenten mit Anti-Aging-Potenzial zu testen.

Team: Goswami, Steuber, Schmid-Zalaudek

SARS-CoV-2 infection in HIV-positive patients with or without antiretroviral therapy in sub-Saharan Africa: Cardiometabolic risk, Thrombosis and Vascular function in sub-Saharan Africa (ENDOCOVID)

  • Ziel dieser neuartigen Studie ist es, die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen bei Menschen mit HIV in zwei Ländern südlich der Sahara (Südafrika und Nigeria) zu erfassen. Des weiteren zielt ENDOCOVID darauf ab, den Schweregrad der Covid-19 Erkrankung abschätzen zu können sowie die Auswirkungen von Covid-19 auf die Gefäßfunktion und die Gerinnung während der Infektion und Genesung in HIV-positiven Patienten mit und ohne antiretrovirale Therapie (ART) zu evaluieren. Dabei werden das kardiometabolische Risiko, Thromboserisiko sowie Marker der Gefäßfunktion erhoben.
  • Projektdauer: 2020-2022
  • Gefördert durch: bmbwf
  • Projektpartner*innen: Per Morten Fredriksen, Kristiania University College, Norwegen; Knut Lundin, University of Oslo, Norwegen; Chidozie Agu, Management Sciences for Health, Nigerien; Simiat Olanike Elias, University College of Medicine, Lagos, Nigerien; Dr. Keolebogile Shirley Motaung, Durban University of Technology, Südafrika; Benedikta Nkeh-Chungag, Walter Sisulu University, Mthatha, Südafrika; Gerhard Cvirn, Lehrstuhl für Physiologische Chemie, Med Uni Graz; Harald Sourij, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Med Uni Graz; Harald Kessler, Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Med Uni Graz;  Evelyn Stelzl, Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Med Uni Graz;

Health & Academic Performance with Happy Children (HAPHC)

  • In den letzten zehn Jahren gab es einen enormen Anstieg von Inaktivität und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Eine erhöhte körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, diese Entwicklung einzudämmen. Ziel dieses Projekts ist es, zu erforschen, wie sich körperliche Betätigung, aktiv in den Unterricht eingebaut, auf Schulkinder auswirkt. Dabei werden die Erfahrungen, die in Norwegen (HOPP-Projekt) gesammelt wurden sowie das Wissen, welches sich bereits etabliert hat, fortgesetzt und auf Europa ausgeweitet.
  • Projektdauer: 2020-2023
  • Gefördert durch: Europäische Kommission
  • Projektpartner*innen: Per Morten Fredriksen, Kristiania University College, Norwegen; Dominique Hansen, Hasselt University, Belgien; Goran Gumze, Alma Mater Europaea, Slowenien; Andrea Seel, Kirchlich Pädagogischen Hochschule der Diözese Graz-Seckau; Hubert Schaupp, Institut für Forschung und Entwicklung, KPH-Graz; Renate Höck, Bischöflichen Gymnasium Graz; Bildungsdirektion für Steiermark;

 

Land Steiermark geförderte Projekte („Kleinkinder in der digitalen Welt“ und „Analyse der Stresslevel während der Corona-Krise mittels Cortisolmessungen aus Haarsträhnen“)

  • Kleinkinder in der digitalen Welt“ untersucht, welchen Einfluss die Nutzung interaktiver, digitaler Medien auf die Gesundheit und Entwicklung von Kleinkindern hat, wie sich unterschiedliche Angebote in ihrer Wirkung unterscheiden sowie welchen Einfluss die Dauer und Art der Mediennutzung hat. „Analyse der Stresslevel während der Corona-Krise mittels Cortisolmessungen aus Haarsträhnen“ erforscht wie sich diese Belastung durch COVID-19 auf das Stresslevel unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen auswirkt, ermittelt durch Stresshormonmessungen aus Haarsträhnen sowie Fragebögen.
  • Projektdauer: 2018-2021 und 2020-2021
  • Gefördert durch: Zukunftsfonds Steiermark
  • Projektpartner*innen: Lars Eichen, Institut für Bildungsforschung und Pädagog*innenbildung; Sigrid Hackl-Wimmer, Institut für Psychologie, Uni Graz; Catherine Walter-Laager, Institut für Bildungsforschung und Pädagog*innenbildung, Uni Graz; Manuela Paechter, Institut für Psychologie, Uni Graz sowie  Christian Fazekas, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Med Uni Graz

     

 

 

 

ESA Projekte (bedrest, dry immerstion and artificial gravity)

  • In vier verschiedenen ESA-geföderten Projekten wird untersucht wie sich Mikrogravitation (Bedrest und Dry-immersion Studien) und Hypergravitation (Artificial Gravity (AG)) auf verschiedene physiologische Systeme auswirkt. Einerseits werden die Auswirkung auf den venösen Blutfluss, Viskosität und Entzündungsparamter sowie molekulare Mechanismen der Gerinnung untersucht. Andererseits wird erforscht, wie sich Hämodynamik und Blutfluss in verschiedenen Regionen durch die AG-Exposition (angewandt wird eine individuelle orthostatischen Schwelle) beeinflusst werden.
  • Projektdauer: 2020-2021
  • Gefördert durch: European Space Agency - ESA
  • Projektpartner*innen: David A. Green, King’s College London, Großbritannien; Andrew Blaber, Simon Fraser University, Kanada; Andrej Bergauer, Clinical Center Maribor, Slovenien; Gerhard Cvirn, Lehrstuhl für Physiologische Chemie, Med Uni Graz; Patrick De Boever, Universty of Antwerp, Belgien; Olivier White, Université de Bourgogne, Frankreich; Sergi Vaquer, European Astronaut Centre, Deutschland; Gilles Clement, NASA, USA & ISU, Strasbourg, Frankreich; Edwin Mulder, DLR, Deutschland; Joern Rittweger, DLR, Detuschland; Jochen Zange, DLR, Detuschland; Timo Frett, DRL, Detuschland; Igor Mekjavic, Josef Stefan Institut, Slowenien; Marie-Pierre Bareille, MEDES, Toulouse, Frankreich; Chantal Simon, University of Lyon, Frankreich;

 

The relationship between polymorphisms of candidate genes and primary lymphedema

  • Da Lymphödempatienten vor, während und nach einer Entstauungstherapie signifikante (subklinische) Messungen der kardiovaskulären Dysfunktion - im Zusammenhang mit einer mikrovaskulären Dysfunktionen – aufzeigen, werden Messungen der Endothel- und Gerinnungsparameter durchgeführt. Das Projekt untersucht zudem die Beziehung zwischen möglichen Genpolymorphismen und diesen Parametern. Der Einfluss funktioneller Polymorphismen von Kandidatengenen auf die Dynamik kardiovaskulärer Reaktionen (z.B. I/D-ACE-Polymorphismus oder Polymorphismen des Angiotensinogen-Gens) werden evaluiert.
  • Projektdauer: 2020-2021
  • Gefördert durch: Österreichische Agentur für internationale Mobilität und Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung, OeAD GmbH (ÖAD)
  • Projektpartner*innen: Omar Sery, Masaryk University Brno, Tschechische Republik; Christian Ure, Lymphklinik, KABEG, LKH Wolfsberg, Österreich; Gert Apich, Physikalische Medizin und Rehablitation, KABEG, LKH Wolfsberg, Österreich;

Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie

Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr.
Nandu Goswami,  PhD
T: +43 316 385 73852

Videos PULSE Projekt