Forschungsteam Gauster

Forschungsschwerpunkt Reproduktion, Schwangerschaft und Regeneration

Teamleiter: Martin Gauster

Fokus: Eine fehlerhafte Entwicklung der Plazenta in der Frühphase der Schwangerschaft wird mit Schwangerschaftspathologien wie etwa Präeklampsie und intrauteriner Wachstumsrestriktion assoziiert, die in weiterer Folge schädliche Einflüsse auf die Mutter und das Kind, sogar noch im späteren Leben, haben könnten. Aus diesem Grund richtet sich der Fokus auf inflammatorische Prozesse in der frühen Plazentaentwicklung und auf Mechanismen, die in Plazenta-assoziierte Schwangerschaftspathologien involviert sind.

Vernetzung: Wir kooperieren mit Kratky Dagmar, Gottschalk Benjamin (Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie, Gottfried Schatz Forschungszentrum), Hill Christian (Lehrstuhl für Biophysik, Gottfried Schatz Forschungszentrum), Cvirn Gerhard (Lehrstuhl für Physiologische Chemie, Otto Loewi Forschungszentrum), Desoye Gernot, Hiden Ursula, Hirschmugl Birgit, Wadsack Christian (Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe)

Projekte

Einfluss adhärenter Blutplättchen auf den Zottentrophoblast

Adhärente mütterliche Blutplättchen stellen eine unterschätzte Quelle für regulierende Faktoren dar, die Trophoblastzellen der Plazenta und deren Interaktion mit zirkulierenden mütterlichen Blutzellen beeinflussen können. In diesem Projekt wird die Hypothese getestet ob Plättchenfaktoren die Zellteilung, Differenzierung und Hormonsekretion von Trophoblasten beeinflussen, und ob mütterliche Immunzellen, die die Plazenta passieren, durch freigesetzte Plättchenfaktoren aktiviert werden.
Laufzeit: 2017-2021
Gefördert durch: FWF

Der Einfluss von Angiotensin II auf das plazentale Fraktalkin

Angiotensin übt seine Wirkung über Angiotensin-Rezeptoren aus, die nebst anderen Organen auch in der Plazenta vorhanden sind. Eine Aktivierung der Angiotensin-Rezeptoren durch Angiotensin II kann unter anderem auch die Ausschüttung einer Reihe entzündungsfördernder Botenstoffe bewirken. Unter diesen entzündungsfördernden Botenstoffen nimmt Fraktalkin eine einzigartige Rolle ein, da es sowohl als gelöster Stoff im Blut transportiert werden kann, als auch an Zellen gebunden vorliegt. In diesem Projekt wird die Hypothese geprüft ob Angiotensin die Synthese und Freisetzung des Fraktalkins in der Plazenta stimuliert und ob dadurch die Bindung und Aktivierung mütterlicher Immunzellen an die Plazenta erhöht wird.
Laufzeit: 2017-2021
Gefördert durch: FWF
Projektpartner: Florian Herse (Charité / MDC Berlin)

Fluss-vermittelte Modulation der villösen Trophoblast Physiologie

In dieser Studie soll der Zusammenhang zwischen der Intensität der Strömungskräfte und der biologischen Reaktion des villösen Trophoblasten untersucht werden. Dabei wird die Hypothese getestet ob unterschiedliche Flussgeschwindigkeiten den zellulären Umsatz, Morphologie, Metablismus, sowie endokrine und inflammatorische Aktivitäten des Trophoblasten beeinflussen. Um diese Zielsetzung zu bearbeiten, wurden drei ineinandergreifende Arbeitspakete definiert, die Experimente mit Trophoblast-Zelllinien, primären Trophoblasten und Explantatkulturen aus Plazentagewebe des ersten Schwangerschaftsdrittels beinhalten.
Laufzeit: 2020-2023
Gefördert durch: OeNB

Plazentales CD39 und CD73 in der humanen Schwangerschaft

Extrazelluläres ATP stellt ein wichtiges Signalmolekül dar, das einige pathologische Effekte im Zuge von Entzündungsvorgängen, Blutplättchenaktivierung und Thrombose moduliert. Extrazelluläres ATP kann durch die zwei Nukleotid-abbauenden Enzyme CD39 und CD73 in AMP und schließlich Adenosin konvertiert, und damit entschärft werden. Dieses Projekt testet die Hypothese ob CD39 und CD73 in der humanen Plazenta bereits ab einer sehr frühen Phase der Schwangerschaft gebildet werden, und ob deren Bildung in Gegenwart von entzündungsfördernden Botenstoffen, verminderter Sauerstoffversorgung oder erhöhter mechanischer Beanspruchung dereguliert sind.
Laufzeit: 2020-2024
Gefördert durch: FWF

Einfluss der Thrombozytenaktivierung auf die endokrine Aktivität der Plazenta

In diesem Projekt wird die Lokalisierung und Aktivierung von mütterlichen Thrombozyten in der humanen Plazenta des ersten Trimenons untersucht. Zudem wird der Einfluss von maternalen Thrombozyten und deren freigesetzte Faktoren auf unterschiedliche Trophoblastsubtypen und deren endokrinen Eigenschaften geklärt. Diese Untersuchungen sollen weitere Einblicke in maternal-fetale Interaktionen bringen und somit den Einfluss überschießender Thrombozytenaktivierung auf potenzielle Schwangerschaftspathologien liefern.
Laufzeit: 2018-2022
Gefördert durch: FWF

Placental explant culture 2.0: Flow culture better mimics the in vivo situation in preeclampsia

Preeclampsia is a pregnancy syndrome with unknown etiology, where placental degeneration may result in the release of pro-inflammatory vesicles into maternal blood. The vesicles affect the maternal vascular system resulting in clinical symptoms of the mother. To elucidate quality and quantity of particles and their effect on the maternal endothelium, we established a novel flow culture system for placental explants simulating various health conditions of pregnancy. This enables the analysis of the effect of released placental particles on maternal endothelial cells under constant fluid flow.
Laufzeit: 2018-2022
Gefördert durch: FWF