Auszeichnungen/ÖGP

Auszeichnungen für die Med Uni Graz im Rahmen der ÖGP Jahrestagung

Bei der 47. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), die von 23. Oktober – 25. Oktober 2023 im Messecongress in Graz stattfand, wurden die Lungenforscher*innen des Lehrstuhls für Pharmakologie, des Lehrstuhls für Physiologie und Pathophysiologie sowie der klinischen Abteilung für Pulmonologie, die allesamt mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung assoziiert sind, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Katharina Jandl, Lehrstuhl für Pharmakologie, wurde für ihre Forschung mit dem hochrangigen Michael Neumann Gedächtnispreis prämiert. Gleich zweimal wurde der ÖGP Preis für Karriereförderung für Frauen@Pneumologie vergeben. Katharina Jandl, Lehrstuhl für Pharmakologie, sowie Teresa Sassmann, klinische Abteilung für Pulmonologie wurden mit diesem Preis ausgezeichnet. Die ÖGP Wissenschaftsförderung für ihre Projekte erhielten Anna Birnhuber, Lehrstuhl für Physiologie, sowie Phillip Douschan, klinische Abteilung für Pulmonologie. Vasile Foris erhielt ein mit 50.000.- Euro hochdotiertes Fellowship (ÖGP Mid Career Grant) und wird damit seine Forschung an der Harvard Medical School vorantreiben. Die Nachwuchsforscherin Antonia Eger, klinische Abteilung für Pulmonologie wurde mit ihrem wissenschaftlichen Poster für klinische Forschung mit dem ersten Platz prämiert.

Für ihre Forschungsergebnisse erhielten auch Divya Guntur und Dusan Jeremic die begehrten Forschungspreise der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) in der Kategorie Grundlagenforschung.

Divya Guntur stellte ihre aktuellen Ergebnisse über die Ionenkanäle in pulmonalarteriellen Endothelzellen vor - nach einem Posterpreis ist dies bereits die zweite Auszeichnung für ihre Forschung in diesem Jahr. Momentan geht sie ihrer Arbeit im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes im renommierten Labor von Marlene Rabinovitch an der Stanford Universität nach.

Dusan Jeremic entschlüsselt einen neuen Signalweg - die Rolle von Inkretinen in der Lungenzirkulation. Inkretin-basierte Therapien stellen einen neuen Ansatz für die Bekämpfung von kardiovaskulären Erkrankungen weltweit dar. Über ihre mögliche therapeutische Rolle in Lungengefäßerkrankungen ist allerdings noch nichts bekannt.

Schon seit Jahren forschen beide PhD-Studierenden in der Arbeitsgruppe um Andrea Olschewski und Chandran Nagaraj von der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin sehr erfolgreich an der Lungenzirkulation und trugen maßgeblich dazu bei, dass die Med Uni Graz ein national und international sichtbares und anerkanntes Zentrum für pulmonale Gefäßkrankheiten wurde.

„Lungengefäßerkrankungen stellen ein weltweit wachsendes Gesundheitsproblem dar, da sie zunehmend chronische Lungen- oder Herzerkrankungen begleiten. Unsere Arbeiten sind für die Aufklärung der Pathomechanismen von Lungengefäßerkrankungen relevant und können in der Zukunft neue Angriffspunkte für therapeutische Interventionen darstellen“, freuen sich Divya Guntur und Dusan Jeremic über die Ergebnisse ihrer Forschung.

Auszeichnung auch für Gerhilde Schüttengruber

Gerhilde Schüttengruber wurde für ihre Dissertation zum Thema „End of life – Care dependency – Old age : Concepts, Characteristics and Attitudes” von der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie mit dem 3. Platz des Pflegewissenschaftspreis 2023 ausgezeichnet. In ihrer Arbeit behandelte sie die Themen hohes Alter, Pflegeabhängigkeit und Lebensende mit Fokus auf die Zusammenhänge dieser drei Bereiche. Die Zuschreibungen für Menschen über 80 Jahren wurden anhand einer Gelegenheitsstichprobe gemessen und zeigten leicht negative Einstellungen. In einer anschließenden Sekundärdatenanalyse wurde die tatsächliche Pflegeabhängigkeit in der letzten Lebensphase / end of life untersucht. Die Unklarheit bezüglich der Verwendung des Begriffes end of life (Lebensende) machte die Durchführung einer sogenannten Konzeptanalyse erforderlich. Aufbauend auf dieser Konzeptanalyse wurde eine Delphi-Studie durchgeführt, um eine international allgemeingültigen Definition von end of life zu finden. Als abschließendes Dissertationsprojekt wurden die Ausprägung sowie mögliche Einflussfaktoren auf die Pflegeabhängigkeit bei hochaltrigen Menschen (85 Jahre und älter) untersucht. Hierzu konnte gezeigt werden, dass sofern keine dementielle Grunderkrankung vorhanden ist, die Pflegeabhängigkeit durchschnittlich niedriger und somit Selbstständigkeit bis ins hohe Alter möglich ist. Die Beschreibung der Pflegeabhängigkeit am Lebensende beziehungsweise im hohen Alter soll letztendlich zu einem tieferen Verständnis dieser Lebensphase führen, sodass die Bedürfnisse der Betroffenen rechtzeitig und gut erkannt werden und darauf abgestimmte zielgerichtete Maßnahmen, wie etwa bewusstseinsfördernde Fort- und Weiterbildungen für Gesundheitsprofessionen, eingeleitet werden.


Über die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP)

Seit ihrer Gründung unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg verfolgt die Gesellschaft das Ziel gemeinsam den medizinischen Bereich der Lungenkrankheiten wissenschaftlich und fachärztlich weiterzuentwickeln. Durch ihre kontinuierliche Arbeit hat sich die ÖGP als einer der wichtigsten Ansprechpartner in Sachen Lungengesundheit in Österreich etabliert. Die Gesellschaft unterstützt maßgeblich die Grundlagen- und klinische Forschung in Österreich.

Foto:ÖGP